Ihre Initiative Fairtrade Deutschland zeichnet seit vielen Jahren die Fair Trade Towns aus. Warum ist gerade das kommunale Engagement für den fairen Handel so bedeutend?
Das Engagement der Kommunen für den fairen Handel ist so wichtig, weil es das Thema in die Fläche bringt. Also die Idee, dass faires Handeln etwas mit mir selbst zu tun hat, mit dem Ort, an dem ich lebe und an dem ich wirke. Und da haben Kommunen einfach eine sehr große Hebelwirkung. Wenn auf dieser Ebene über fairen Handel gesprochen wird, dann kommt das Thema auch wirklich bei den Menschen an.
Mit welchen anderen Akteurinnen und Akteuren sollten sich die Kommunen zusammentun, um sich noch breiter und effektiver für den fairen Handel einzusetzen?
Wir bei Fairtrade Deutschland empfehlen den Kommunen, zu schauen, wer bereits vor Ort zu dem Thema aktiv ist, zum Beispiel zivilgesellschaftliche Initiativen und lokale Unternehmen. Gerade in der Privatwirtschaft gibt es noch ein großes Potential für nachhaltige Beschaffung – fairer Kaffee in der Kantine, Arbeitskleidung aus fair produzierter Baumwolle. Ein guter Ansatzpunkt sind auch kommunale Partnerschaften. Es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen, ob es in den bestehenden Städtepartnerschaften nicht auch einen Platz für den fairen Handel als Thema der Zusammenarbeit gibt.