Die Ukraine-Krise hat nicht nur unsere europäischen Grundfesten erschüttert, sondern geht mit weitreichenden globalen Verwerfungen einher – wie Sie im Leitartikel unseres Dezember-Monatsschwerpunkts lesen können. Steigende Kosten für Energie und Lebensmittel betreffen uns hierzulande und drohen, die gesellschaftliche Schere noch weiter auseinanderklaffen zu lassen. Darüber gerät jedoch leicht aus dem Fokus, dass die Energie- und Ernährungsunsicherheit in Verbindung mit den immer offenbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels für den Globalen Süden existentielle Auswirkungen hat. Daher dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen.
Am 5. und 6. Mai 2022 fand in diesem Kontext unsere Veranstaltung „Dialog 2030 – Kommunale Entwicklungspolitik für das Jahrzehnt des Handelns“ in Bonn statt und war für viele der rund 250 Teilnehmenden eine Gelegenheit, nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder in Präsenz zusammenzukommen und den im Jahr zuvor auf den Weg gebrachten „Bonn-Pakt Agenda 2030 kommunal“ erneut aufzugreifen. Darin bekunden Kommunen ihre Willenserklärung, sich auf der lokalen Ebene maßgeblich für die Umsetzung der Agenda 2030 einzusetzen. Doch die Zeit drängt. Daher braucht die lokale Ebene unbedingt auch ein Mitspracherecht bei Entscheidungen, die auf nationaler und internationaler Ebene getroffen werden.
Ein Signal in diese Richtung senden Kommunalverbände und Städtevertretungen im U7-Prozess, den wir gemeinsam mit dem BMZ in diesem Jahr unterstützen durften. Im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft wurde länderübergreifend daran gearbeitet, der Perspektive und den Belangen der Kommunen bei internationalen Verhandlungen wie der UN-Klimakonferenz oder dem G7-Gipfel eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen. Auch wenn die deutsche G7-Präsidentschaft mit diesem Jahr endet, wird sich die U7-Allianz auch weiterhin für die Anliegen der Kommunen weltweit stark machen.