Online, 20. bis 22. Oktober 2020. „Die Durchführung eines internationalen Auftakts über den Bildschirm ist für uns alle ein Novum“, erklärte Dr. Stefan Wilhelmy, Bereichsleiter der SKEW, als er die Teilnehmenden im Namen von Engagement Global im virtuellen Konferenzraum begrüßte. Er betonte, dass die Corona-Pandemie die Welt vor neue Herausforderungen stellt und gleichzeitig aufzeigt, wie dringend eine Neuausrichtung hin zu einer global nachhaltigen Entwicklung ist. Kommunen sind dabei wichtige Motoren: „Unser gemeinsames Ziel, einen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 zu leisten, erscheint in Anbetracht der aktuellen Situation wichtiger denn je“, hob er im Hinblick auf die neue Phase der Nachhaltigkeitspartnerschaften hervor.
In einer kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft arbeiten immer jeweils zwei Städte, Gemeinden oder Kreise zur Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene zusammen. Der zweijährige Projektrahmen sieht unter anderem den wechselseitigen Fachaustausch sowie die gemeinsame Erarbeitung und Durchführung von Aktivitäten zur Lokalisierung der Agenda 2030 in den Partnerkommunen vor. Nachdem an der ersten Projektphase Partnerschaften zwischen deutschen und südosteuropäischen Kommunen teilnahmen, startete die zweite Phase nun mit insgesamt elf Partnerschaften zwischen deutschen Kommunen und Kommunen aus den folgenden lateinamerikanischen Ländern: Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua und Peru.
Grundlage für die Zusammenarbeit
Die Auftaktkonferenz schuf eine gemeinsame Grundlage für das Projekt und die zukünftige Zusammenarbeit. Jens Martens, Geschäftsführer des Global Policy Forums, erläuterte die Besonderheiten der Agenda 2030 und ging vor allem auf die zentrale Rolle ein, die Kommunen bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele spielen. „Der politische Wille ist von großer Bedeutung, um die Umsetzung von Maßnahmen zu beschleunigen“, betonte er. „Zudem müssen die Kommunen für diese Aufgaben strukturell und finanziell gestärkt werden.“
Während der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass viele Kommunen angesichts der Pandemie-Bedingungen verstärkt damit beschäftigt sind, die Daseinsvorsorge zu gewährleisten. Besonders die lateinamerikanischen Kommunen berichteten, dass Themen wie Hunger und Armut aktuell die erste Priorität haben und dadurch viele andere Aktivitäten in den Hintergrund treten. Gleichzeitig war aber auch eine Aufbruchsstimmung zu spüren: „Die Pandemie zeigt uns, dass Dinge schnell und wirksam umgesetzt werden können und dass wir eine nachhaltige Zukunft nur gemeinsam gestalten können“, unterstrich Fernando Leon, Bürgermeister von Turrialba (Costa Rica). Die Akteure bestärkten sich gegenseitig darin, die Arbeit an den Nachhaltigkeitszielen fortzusetzen und die nächsten zwei Jahre intensiv zusammenzuarbeiten.