Frankfurt am Main, 3. Mai 2011. Mit dem ersten bundesweiten Treffen ist das neue Netzwerk der Servicestelle zur engeren Verzahnung von Migration und Entwicklung erfolgreich gestartet. Über 40 Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Migrantenorganisationen sowie staatlichen und zivilgesellschaftlichen Entwicklungsorganisationen nahmen an der Auftaktveranstaltung teil, die in Kooperation mit dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) durchgeführt wurde.
Daphne Gross-Jansen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wies in ihrer Begrüßungsansprache auf die wachsende Bedeutung hin, die die Förderung des zivilgesellschaftlichen – und damit besonders auch des migrantischen – Engagements für das Ministerium habe. Dr. Uwe Kievelitz, Leiter des CIM, und Anita Reddy, Leiterin der Servicestelle, skizzierten die konkreten Unterstützungsangebote der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit durch ihre Institutionen.
Als Beispiel aus der kommunalen Praxis berichtete der Vorsitzende des Heidelberger Ausländer- und Migrationsrates, Michael Mwa Allimadi, von dem Vorhaben, ein Interkulturelles Zentrum in der Universitätsstadt aufzubauen. Zwei Jahrzehnte hatten sich örtliche Migrantenorganisationen dafür eingesetzt. Nach einem politischen Beschluss und einer Machbarkeitsstudie kann es nun an die Umsetzung gehen. Weitere Erfahrungsberichte wurden aus Stuttgart und München eingebracht. Sie bilden den Ausgangspunkt für eine Sammlung von guten Beispielen, die die Servicestelle künftig auf ihrer Internetseite veröffentlichen und ständig erweitern und aktualisieren wird.
Andrea Riester vom Sektorvorhaben Migration und Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Entwicklung (GIZ) beleuchtete die positiven Wechselwirkungen zwischen entwicklungspolitischem Engagement und Integration. Sie konnte sich dabei auf die Erfahrungen aus einem vom BMZ finanzierten Pilotförderprogramm zur Zusammenarbeit mit der Diaspora stützen, das seit 2011 nun vom CIM fortgeführt wird. Der dort zuständige Projektleiter, Jurica Volarevic, stellte die neuen Förderrichtlinien und Beratungsleistungen dar. Das Programm richtet sich an Migrantenorganisationen, die Projekte in ihren Herkunftsländern umsetzen möchten.
Als wichtige Neuerung steht dafür jetzt ein Netz von CIM-ExpertInnen in den Partnerländern zur Verfügung. Mit der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke (agl) präsentierte Nadja Losse einen weiteren Kooperationspartner für kommunale Akteure.