Die Agenda 2030, ihre 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und die drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung (Ökonomie, Ökologie, Soziales) sind globale Leitlinien, die sich auch an die lokale Ebene richten. Viele der Schwerpunktthemen der Nachhaltigkeitsziele wie beispielsweise Armut, Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Kreislauf- und Wasserwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz sind unmittelbar mit kommunalen Aufgaben verknüpft. Die Verortung der Agenda 2030 und der SDGs auf der lokalen Ebene betrifft dabei alle Handlungsfelder von Kommunalverwaltungen und erfordert sektorübergreifendes Denken und Handeln.
Das Projekt Global Nachhaltige Kommune startete in Rheinland-Pfalz erstmals im Jahr 2019. Acht Kommunen nahmen von 2019 bis 2021 am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ teil, das die SKEW in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald in Trägerschaft des Bezirksverband Pfalz umsetzte. In den Jahren 2022 und 2023 wurde darauf aufbauend wieder in dieser Kooperation das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ mit drei Kommunen durchgeführt. Unterstützung erhielt das Projekt zudem von der Landesebene Rheinland-Pfalz: dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, dem Ministerium des Innern und für Sport sowie der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, die ebenfalls finanzielle Mittel bereitstellten.
Projektkommunen 2019 bis 2021
Die Städte Bad Bergzabern, Neustadt und Pirmasens, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Kallstadt, Klingenmünster und Sippersfeld.
Projektkommunen 2022 bis 2023
Die Stadt Speyer sowie die Verbandsgemeinden Deidesheim und Sprendlingen-Gensingen.
Auch in 2025 unterstützt die SKEW Kommunen in Rheinland-Pfalz bei der strategischen Verankerung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen. Bis zu vier Städte, Gemeinden und Landkreise aus Rheinland-Pfalz haben die Möglichkeit am Projekt teilzunehmen. Die Teilnahme am Projekt ist für die Kommunen kostenfrei.
Um an dem Projekt teilzunehmen, ist es notwendig, eine Interessensbekundung auszufüllen, von der Verwaltungsspitze unterschreiben zu lassen und diese bis zum 6. Mai 2025 per Mail an die auf dieser Seite angegebene SKEW-Kontaktpersonen einzureichen. Sie finden die Projektinformationen sowie die Interessensbekundung unten auf dieser Seite zum Download.
Projektablauf
Die Grundlage für die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie bilden SDG-Bestandsaufnahmen, die ab Juni 2025 erarbeitet werden. In den Projektkommunen werden vorhandene Konzepte, Projekte und Aktivitäten im Themenfeld der Nachhaltigen Entwicklung identifiziert und in Bezug zu den SDGs gesetzt. Die Kommunen erhalten somit einen Überblick, wie sie ihre Verantwortung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Gestaltung der Zukunft bereits wahrnehmen und weiter ausbauen können.
Anhand dieser Erkenntnisse wird dann bis Ende 2026 eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Maßnahmen entwickelt. Begleitet und unterstützt wird dieser Prozess in den Kommunen von regelmäßigen Steuerungsgruppensitzungen mit Akteur*innen aus der Verwaltung, Kommunalpolitik und weiteren relevanten lokalen Akteur*innen.
Aktueller Hinweis: Aufgrund der aktuellen vorläufigen Haushaltsführung des Bundes stehen die Aktivitäten in 2026 unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln.
Projektbausteine
Individuelle Beratung
Die Projektkommunen werden bei der Erstellung der Bestandsaufahme und der Nachhaltigkeitsstrategie individuell beraten und unterstützt.
Bestandsaufnahme und Dokumentation
Mit der Bestandsaufnahme wird die Grundlage für die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie geschaffen. Kommunen erarbeiten in diesem ersten Schritt eine Zusammenfassung ihrer bisherigen Aktivitäten und Initiativen. Diese gibt ihnen Orientierung, wie sie ihre Verantwortung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Gestaltung der Zukunft wahrnehmen und weiter ausbauen können.
Aufbauend auf den vorhandenen Aktivitäten wird eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Maßnahmen entwickelt.
Netzwerktreffen
Durch regelmäßige Netzwerktreffen soll der interkommunale Austausch und das Voneinander-Lernen der Projektkommunen sichergestellt werden. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, die Vorgehensweisen der einzelnen Kommunen zu vergleichen und von unterschiedlichen Methoden und guten Beispielen zu lernen.
Strategieentwicklung
Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie mit SDG-Handlungsprogrammen
- Anknüpfen an bisherige Strategien
- Entwicklung von Zielen und Maßnahmen zu ausgewählten Handlungsfeldern insbesondere zur globalen Verantwortung
- Dauerhafte Verankerung der SDGs
Begleitung von Kernteam- und Steuerungsgruppensitzungen
- Kernteam: Das Kernteam stellt ein verwaltungsinternes Arbeitsgremium dar und setzt sich aus Personen aus unterschiedlichen Fachämtern zusammen
- Steuerungsgruppe: Die Steuerungsgruppe fördert die gezielte Einbindung von Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die die Entwicklung des Handlungsprogramms begleiten.
Das Projekt Global Nachhaltige Kommune Rheinland-Pfalz ist ein Projekt der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global (EG) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Wichtige Partner im Projekt sind die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität sowie das Biosphärenreservat Pfälzerwald in Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz. Im Rahmen eines Projektbeirats stehen sie dem Prozess in Rheinland-Pfalz begleitend zur Seite.