Die Agenda 2030, ihre 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) und die drei Dimensionen einer Nachhaltigen Entwicklung (Ökonomie, Ökologie, Soziales) beziehen sich auf alle Handlungsfelder einer Kommunalverwaltung. Viele der Schwerpunktthemen der Nachhaltigkeitsziele, wie beispielsweise Armut, Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Kreislauf- und Wasserwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz sind unmittelbar mit kommunalen Aufgaben verknüpft. Deshalb ist die Verortung der Agenda 2030 und der SDGs auf lokaler Ebene von großer Bedeutung und erfordert sektorübergreifendes Denken und Handeln.
Global Nachhaltige Kommunen 2024 in Sachsen gesucht!
Im Jahr 2024 beraten und begleiten wir bis zu drei sächsische Gemeinden, Städte oder Landkreise bei der Erarbeitung einer Bestandsaufnahme zum Stand der Umsetzung der Agenda 2030. Wir unterstützen Sie dabei, vorhandene Aktivitäten, Strategien und Projekte in Ihrer Kommune in den Blick zu nehmen und im Kontext der Agenda 2030 zu verorten. Diese SDG-Bestandsaufnahme kann später als Grundlage für die Erarbeitung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie dienen.
Das Projekt beginnt im Frühjahr 2024 und endet am 31. Dezember 2024.
Die Teilnahme ist für Kommunen kostenlos.
Interessensbekundungen können bis zum 10. April 2024 eingereicht werden. Melden Sie sich gerne bei Meike Pfeil oder Claudia Glöckner. Wir lassen Ihnen die erforderlichen Unterlagen zukommen.
Das Projekt Global Nachhaltige Kommune Sachsen
Der Fokus des Projektes „Global Nachhaltige Kommune Sachsen“ 2022 bis 2023 lag auf der Entwicklung von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien beziehungsweise Handlungsprogrammen im Kontext der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in Zusammenarbeit von Kommunalverwaltung, Kommunalpolitik und anderen relevanten Akteur*innen. So sollen die Prinzipien und Ziele der Agenda 2030 langfristig und strategisch in das kommunale Handeln integriert werden. Das Projekt startete im Frühjahr 2022 und lief bis Dezember 2023.
Im vorangegangenen Projekt „Global Nachhaltige Kommune Sachsen“ wurden 2021 mit einer Bestandsaufnahme im Rahmen des Berichtsrahmens Nachhaltige Kommune (BNK) vorhandene Konzepte, Projekte und Aktivitäten im Themenfeld Nachhaltige Entwicklung identifiziert und in Bezug zu den SDGs gesetzt. Die fünf teilnehmenden Kommunen erhielten so einen zusammenfassenden Überblick über Aktivitäten, Akteur*innen, Nachhaltigkeitsinitiativen sowie entwicklungspolitische Projekte vor Ort. An diesem Punkt, der Bestandsaufnahme, setzt auch die Arbeit der insgesamt zehn Kommunen ein, die sich Anfang 2022 für die Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie mit unserer Unterstützung entschieden haben.
Auf dieser Grundlage haben die teilnehmenden Kommunen vier bis fünf Handlungsfelder ausgewählt, zu denen jeweils Ziele und Maßnahmen entwickelt werden, die den Inhalt der Nachhaltigkeitsstrategie oder des Handlungsprogramms bilden. Übergreifend wurde zusammengefasst, welche Ziele und Maßnahmen auf das Themenfeld „globale Verantwortung“ einzahlen.
Alle Projektschritte wurden in enger Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Kommunen, einem beauftragten Dienstleister und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global durchgeführt. Die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch zwischen den Projektkommunen wurden insbesondere im Rahmen von Vernetzungstreffen gefördert.
Projektziele
Die am Projekt beteiligten Kommunen sind sich ihrer Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bewusst. Sie identifizieren lokale Ansätze für die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele und erarbeiten eigene Nachhaltigkeitsstrategien, die das kommunale Engagement in der Nachhaltigkeits- und Entwicklungspolitik vertiefen. Das kommunale Handeln integriert langfristig die Prinzipien und Ziele der Agenda 2030.
Das Projekt verfolgte einen integrativen Beratungsansatz. Für jede Kommune wurden angepasste Vorgehensweisen entwickelt, die die jeweilige Ausgangslage, die spezifischen Belange und Ziele berücksichtigen.
Projektbausteine
Bestandsaufnahmen
- Mittels einer Bestandsaufnahme wurden in den Kommunen vorhandene Konzepte, Projekte und Aktivitäten im Themenfeld der Nachhaltigen Entwicklung identifiziert und in Bezug zu den SDGs gesetzt. So bekam die Kommune einen Überblick, inwiefern sie bereits zur Umsetzung der Agenda 2030 beiträgt.
Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie
- In individuellen Beratungsgesprächen wurden die Aktivitäten, Möglichkeiten, Bedarfe und Ziele der einzelnen Kommunen zur lokalen Umsetzung der Agenda 2030 erörtert und formuliert. Das Projekt verfolgte einen integrativen Beratungsansatz, sodass für jede Kommune angepasste Vorgehensweisen entwickelt wurden, die die jeweilige Ausgangslage berücksichtigten. Dabei knüpfen die entwickelten Nachhaltigkeitsstrategien und Handlungsprogramme an in den Kommunen vorhandene Strategien und Konzepte an.
- Aufbauend auf der Bestandsaufnahme traf die Kommune die Auswahl von bis zu fünf Handlungsfeldern, die in der Nachhaltigkeitsstrategie/dem Handlungsprogramm priorisiert werden sollten. Dabei war auch das Themenfeld Globale Verantwortung mit Fokussierung auf mindestens eines der folgenden Schwerpunktthemen festlegt: Fairer Handel und Faire Beschaffung oder kommunale Partnerschaften.
- Zusammen mit Kernteam und Steuerungsgruppe erfolgte die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen zu den ausgewählten Handlungsfeldern.
Vernetzungstreffen der beteiligten Kommunen
- Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Vernetzungstreffen wurde der interkommunale Austausch ermöglicht und gefördert, so dass sich die Kommunen auch untereinander unterstützen konnten und auch weiterhin können, beispielsweise im Rahmen von kollegialer Beratung. Zwei Vernetzungstreffen fanden gemeinsam mit den Projektkommunen des Projektes Global Nachhaltige Kommune Brandenburg statt.
- Neben dem interkommunalen Austausch wurden bei den Vernetzungstreffen auch gute Beispiele aus der Praxis vorgestellt. Externe Fachleute gaben den Teilnehmenden neue Impulse für die Umsetzung der Agenda 2030 in ihrer Kommune.
Projektstruktur in den Kommunen
- Eine für das Projekt zuständige Ansprechperson aus der Kommunalverwaltung koordinierte den Prozess zusammen mit einem Kernteam (4 bis 5 Personen), damit die Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030 strategisch in der Kommune verankert werden können.
- Weitere Akteur*innen aus Kommunalverwaltung, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und weitere interessierte Personen oder Institutionen begleiteten die Projektentwicklung als Steuerungsgruppe (etwa 10 bis 20 Personen). Zusammen mit der Verwaltung arbeitete die Steuerungsgruppe an der Auswahl der Handlungsfelder und an der Abstimmung über Ziele und Aktivitäten mit.
- Die Steuerungsgruppe soll auch nach dem Ende des Projektes Global Nachhaltige Kommune Sachsen nunmehr den Prozess der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien beziehungsweise Handlungsprogramme begleiten.
- Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt beriet und begleitete die Kommunen bei allen Projektschritten gemeinsam mit einem für das Projekt beauftragten Dienstleistenden.
Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Sachsen“ wurde von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt.