Was bleibt aus den letzten Jahren gleich und was gibt es Neues im Wettbewerb?
Lisa Wegener: Was bleibt, sind vor allem die Gewinnkategorien, also die Unterscheidung zwischen großen, mittleren und kleinen Kommunen. Gleich sind auch die genannten Handlungsfelder, in denen bewertet wird. Außerdem verwenden wir das gleiche digitale Bewerbungstool. Kommunen, die in den letzten zwei Runden schon einmal teilgenommen haben, können also einfach ihre alten Bewerbungen überarbeiten. Eine Neuigkeit gibt es bei der Preisstruktur: Zum ersten Mal vergibt die Jury auch einen Newcomer-Preis, dotiert mit 10.000 Euro. Hier geht es um Kommunen, die sich erst seit Kurzem im Themenfeld engagieren und das erste Mal beim Wettbewerb dabei sind.
Nicht alle können gewinnen. Inwiefern profitieren auch Kommunen, die es nicht aufs Siegertreppchen schaffen?
Theresa Güldenring: Besonders profitieren kann man sicherlich vom Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen, der sich durch den Wettbewerb zu verschiedenen Gelegenheiten bietet – zum Beispiel bei der Preisverleihung oder auch im Netzwerk Faire Beschaffung, das allen Bewerberkommunen offensteht. Auf gleichgesinnte Kommunen zu treffen und zu hören, welche Projekte diese eingereicht haben, das ist sicher ein Gewinn für die eigene Arbeit, aber vielleicht auch für zukünftige Bewerbungen beim Wettbewerb. Denn auch wenn man diesmal nicht gewinnt, haben die Kommunen ja in der nächsten Runde eine neue Chance. Der Wettbewerb ist auch eine Gelegenheit, diejenigen zu würdigen, die sich ehrenamtlich engagieren. Das stärkt sicher die Motivation aller Beteiligten. Und das Thema Öffentlichkeitsarbeit ist nicht zu unterschätzen. Besonders attraktiv ist dafür der Publikumspreis, bei dem es letztlich darum geht, die eigene Bevölkerung bestmöglich zu mobilisieren.
Lisa Wegener: Mit der Teilnahme an einem bundesweiten Wettbewerb können die ausführenden Personen ihr Engagement auch vor den eigenen Vorgesetzten, der eigenen Stadtspitze zeigen und rechtfertigen. Gerade in Zeiten, wo diese Themen ja gerne mal hinten runterfallen, finde ich das sehr wichtig. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass bei einer kontinuierlichen Teilnahme am Wettbewerb eine Art Archiv über das eigene Engagement entsteht. Dabei hilft das digitale Bewerbungstool, weil von Bewerbung zu Bewerbung alle Projekte gesammelt und dokumentiert werden.
Erzählen Sie uns von den Preisverleihungen? Warum lohnt es sich zu kommen – außer natürlich für gute Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit?
Theresa Güldenring: Es lohnt sich immer zu kommen, allein schon, weil es so eine schöne Feierlichkeit ist. Das ist einfach ein wunderbarer Rahmen, um zusammen zu kommen. Man muss schon auch sagen, dass viele Engagierte in ihren Kommunen relativ alleine unterwegs sind. Da ist es wichtig zu sehen, dass es auch andere gibt, die sich durchbeißen und vielleicht ähnliche Herausforderungen haben. Bei der Preisverleihung planen wir schon für den Nachmittag ein kleines Willkommensprogramm, so dass man auch außerhalb des formellen Rahmens schon mit anderen in Kontakt kommen kann. Außerdem gibt es dieses Jahr die Besonderheit, dass am Folgetag das Netzwerktreffen Faire Beschaffung stattfindet. Da steigen wir dann auch inhaltlich tiefer in Themen rund um die faire kommunale Beschaffung ein. So lohnt sich die Anreise also doppelt.