Was hat Sie überrascht?
Begeistert hat mich zunächst vor allem das große Engagement. Momentan haben wir eine sehr, sehr angespannte Haushaltslage in den Kommunen, problematische Personalengpässe und kontroverse politische Debatten zum Thema Entwicklungszusammenarbeit. Trotz dieser Situation sagen viele Kommunen: Wir machen das. Wir finden das richtig. Und vor allem, alle in unserer Kommune finden das richtig.
Besonders überrascht hat mich, wie viele kleine Kommunen dabei waren und vor allem wie klein diese Kommunen sind. Manche haben kaum 1.000 Einwohner*innen. Für ganz kleine Gemeinden ist das doch etwas ganz anderes als für große Städte, die häufiger ausreichend Personal haben, um die Aktivitäten umzusetzen. Ich gehe davon aus, dass es massive Überstunden waren und viel Freizeit, die dafür geopfert wurde. Das finde ich wahnsinnig respektabel.
Außerdem hat mich sehr gefreut, dass auch Newcomer dabei waren. Also, dass nicht nur die etablierten Kommunen herausstechen, die man vielleicht auch schon kennt, sondern dass es auch innovative Ansätze in Kommunen gibt, die bisher gar nicht so im Fokus standen.
Und wir hatten auch viele Bewerbungen aus Landkreisen, die strukturell gesehen eine besondere Situation haben, wenn es um entwicklungspolitisches Engagement geht. Ich glaube, die müssen wir weiter „auf dem Zettel haben“ und auch den Kommunen Sichtbarkeit geben, die es aus strukturellen oder politischen Gründen etwas schwerer haben, entwicklungspolitisches Engagement neu zu schaffen.