Die Umsetzung erfolgt sehr pragmatisch. Durch den regelmäßigen Austausch zwischen den Verwaltungen der Städte wird die Art der Hilfen zielgenau abgestimmt. Zu Beginn der Unterstützung lagen die größten Herausforderungen noch in der Transportlogistik und der Zollabwicklung. Inzwischen gibt es aber sehr viele Möglichkeiten durch Speditionen, Fahrzeughäuser, Freiwilligenorganisationen und die ukrainische Diaspora.
Manchmal ist die Beschaffung eine Herausforderung: Um für den Winter 2022/2023 gewappnet zu sein, richtete Radomyschl in der Kommune mehrere Wärmeräume und Wärmezelte, sogenannte „Stätten der Unbesiegbarkeit“, für Bedürftige ein. An Lindlar kam die Anfrage nach haltbaren Lebensmitteln, Winterkleidung, Decken, Bettwäsche und zwei starken Generatoren. Angesichts drohender Stromausfälle waren Generatoren aber zu diesem Zeitpunkt in Mitteleuropa knapp. Auf der Suche nach einem hochwertigen Generator mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis wurde Lindlar letztendlich bei einer Firma im französischen Elsass fündig, doch die Zeit drängte. „Da habe ich gesagt: komm, wir fahren da hin und holen das Ding ab. Dann sind wir ins Elsass gefahren, 400 Kilometer und haben den Generator dort abgeholt. Und wir hatten ja noch einen zweiten. Wir mussten zweimal fahren. Das waren so kleine Herausforderungen“, erinnert sich Dr. Georg Ludwig. Einer dieser Generatoren sichert heute den reibungslosen Betrieb des Wasserversorgungssystems in Radomyschl.