Bei ihren intensiven gegenseitigen Delegationsreisen stießen die Partnerkommunen prominent auf das Thema Stadtgrün.
Tunuyán betreibt mit geringen finanziellen Ressourcen erfolgreich eine kommunale Pflanzschule – konzipiert als soziales Unternehmen und mit biologischem Anbaumethoden. Eltville hat die Idee nun aufgegriffen und plant in enger Zusammenarbeit mit dem Forstamt und der Hochschule Geisenheim eine Versuchspflanzfläche, die künftig die Kommune mit klimaresilienten Stadtbäumen versorgen soll. Leitend war dabei auch der Gedanke, als Kommune wieder mehr Dienstleistungen selbst zu übernehmen.
Die Pflanzschule in Tunuyán ihrerseits soll modernisiert und ausgebaut werden. Der Fokus wird dabei auf der stärkeren Nutzung autochthoner Baum- und Pflanzenarten liegen, die die in der Kolonialzeit eingeführten europäischen Baumarten ablösen sollen. Auch hier ist eine Kooperation mit der lokalen Hochschule, der Universidad Nacional de Cuyo, vorgesehen.
Ziel beider Kommunen ist es, die ökologische Vielfalt ihrer öffentlichen Flächen zu verbessern und damit die Resilienz der städtischen Ökosysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Mehr Biodiversität ist dabei in beiden Regionen auch angesichts der Monokulturen im Weinbau ein wichtiges Thema. In der Zusammenarbeit geht es auch um technische Details. Beispielsweise experimentiert die Hochschule Geisenheim derzeit mit einem Rinnensystem, das eine besonders gute und schnelle Entwicklung der Wurzelballen in den Pflanzschulen verspricht.
Das Projekt soll durch verschiedene Umweltbildungsmaßnahmen begleitet werden und auch in der Bevölkerung die Bedeutung von klimaangepassten und biodiversitätsfördernden Pflanzen vermitteln.