Wir glauben es am eigenen Leib zu spüren und die wissenschaftlichen Daten geben uns Recht: Den zwölften Monat in Folge hat im Juni die globale Temperatur die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens erreicht oder überschritten. Der Juli war gegenüber dem Vorjahr hingegen minimal kühler. Dafür registrierte der EU-Klimawandeldienst Copernicus den 21. Juli des Jahres jedoch als heißesten jemals gemessenen Tag.
Im Zuge dieser Klimaerwärmung nehmen Extremwetterereignisse an Häufigkeit und Intensität zu.
Auch im laufenden Jahr war fast jede Weltregion von extremen Wetter- und Klimaereignissen unterschiedlicher Art betroffen. In Mitteleuropa spielte dabei das Thema der letzten Jahre Dürre zumindest keine Rolle. Stattdessen führten ergiebige Regenfälle zu gesättigten Böden, die kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen konnten. Im Süden Deutschlands führten anhaltende Niederschläge vielerorts zu Überschwemmungen mit Opfern und enormen materiellen Schäden.
Dürren und extreme Hitze, mit einer gefühlten Temperatur jenseits der 50 Grad Celsius, führten hingegen zu unzähligen Todesopfern im arabischen sowie süd- und südostasiatischen Raum. Zu den Betroffenen zählen zumeist die armen und vulnerablen Bevölkerungsgruppen vor allem in den urbanen Ballungszentren.
Die durch lang anhaltende Dürren ausgelöste Wasserknappheit führt dabei in vielen Regionen zu immensen Versorgungsproblemen. Die Leidtragenden sind auch hier in erster Linie immer die Einkommensschwachen, die sich häufig auf dem Schwarzmarkt zu hohen Preisen mit dem Gut Wasser versorgen müssen. Immer wieder wurde in den letzten Jahren von Großstädten berichtet, deren Wasserreserven sich dem Ende neigten. Vom drohenden „Tag Null” ist dann die Rede, so wie in diesem Jahr in der Megacity Mexiko-Stadt. Mit der Mitte Juli einsetzenden Regensaison entspannte sich die Lage.
In der Karibik war ein extrem früher Beginn der Tornadosaison zu beobachten. Ein Hinweis auf die sich verändernde, erwärmende Umwelt – die Meere heizen sich weiter auf und begünstigen das Auftreten von Starkwindereignissen. Erstmalig nach einer langen Phase konnten Forschende jetzt registrieren, dass sich die Weltmeere nicht weiter aufheizen – ein Hoffnungsschimmer, der auf das Wetterphänomen La Nina, den El Nino-Nachfolger zurückzuführen ist. Am langfristigen Trend der Erwärmung werde der neue Wetterzyklus aber letztlich nichts ändern.
Wind kann dabei auch ohne Starkwindereignis zum Problem werden. Weniger eindrücklich und direkt, aber mit fatalen Langzeitfolgen ist die Bodenerosion durch Wind. Trifft dieser auf karge oder wenig bedeckte Böden, wird das Bodenmaterial aufgewirbelt und abgetragen. Fruchtbare Böden gehen unwiederbringlich verloren und die Ökosysteme werden durch diesen schleichenden Verlust dauerhaft geschädigt.
Die Liste an Herausforderungen für Kommunen – ganz gleich ob Megacity oder kleine Gemeinde – ist demzufolge lang. Den Verantwortlichen muss es gelingen, ihre Kommunen im Zuge des Klimawandels resilienter und somit die Lebensbedingungen für ihre Bewohner*innen lebenswert, nachhaltig und sicher zu gestalten. Dass Kommunen viele Möglichkeiten haben, um gegenzusteuern, wollen wir Ihnen mit den folgenden inspirierenden und zur Nachahmung empfohlenen Beispielen zeigen.