In Werchnjodniprowsk, so Bürgermeister Gennadij Lebid, sei man Bocholt für die Hilfe sehr dankbar. Doch es sei nicht geplant, sich auf die reine Entgegennahme von Hilfe zu beschränken; man wolle eine gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit entwickeln. „In elf Monaten haben wir viel erreicht. Im Oktober werden unsere Unternehmer*innen nach Bocholt reisen, um sich mit den Unternehmen dort zu treffen. Dies wird eine zusätzliche Entwicklung für die Gemeinde sicherstellen. Wir überlegen auch, wie wir unseren Freunden nützlich sein können. Wenn wir die Zusammenarbeit auf die Schulen, die Jugend und die Wirtschaft ausweiten, wird diese Partnerschaft nachhaltig sein. Meine Mission als Bürgermeister ist es, dies zu erreichen“, so Lebid. Zu den Prioritäten für die zukünftige Zusammenarbeit gehören Medizin, Brandschutz, Energieversorgung, Wirtschaft, Bildung, Mobilität und Inklusion.
Nach der Vorstellung der erfolgreichen Beispiele für kommunale Zusammenarbeit nahmen die Teilnehmenden an Workshops teil, bei denen in kleinen Gruppen Ideen für potenzielle gemeinsame Projekte entwickelt wurden. Die Diskussionen widmeten sich acht Themen: Finanzierungsmöglichkeiten für internationale Projekte, die Bereitstellung humanitärer oder technischer Hilfe, dezentralisierte Energieversorgung, Sicherheit in Bildungseinrichtungen, Energieeinsparung, die Entwicklung des Unternehmertums in Kriegszeiten, die Rehabilitation von Veteranen und Veteranenfamilien in Deutschland sowie Kinder- und Jugendaustausch im Bildungsbereich.
Welche Instrumente Deutschland zur Umsetzung entwicklungspolitischer Vorschläge anbieten kann, erklärte Anne Olbrich, Projektleiterin des Kleinprojektefonds der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) von Engagement Global. Durch die Finanzierungsprogramme der SKEW können deutsch-ukrainische Partnerschaften bis zu 500.000 Euro erhalten. Im Rahmen des Kleinprojektefonds können bis zu 50.000 Euro bereitgestellt werden, und im Rahmen des nachhaltigen kommunalen Entwicklungsprojekts Nakopa ist eine Finanzierung von bis zu 250.000 Euro (oder 500.000 Euro für Projekte zum Umweltschutz) möglich. „Wir empfehlen den Gemeinden, die gerade erst mit internationalen Projekten beginnen, zunächst mit dem Kleinprojektefonds zu starten. Dieses Instrument wird für weniger erfahrene Partnerschaften oder neue Partnerschaften, die neue Themen innerhalb ihrer Partnerschaft erkunden möchten, am nützlichsten sein“, so Anne Olbrich.
Wir hoffen, dass die Teilnehmenden von den Eindrücken und Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit inspiriert wurden, um eigene Projekte auf kommunaler Ebene umsetzen.