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Engagiert, fair und vorbildlich: Die Preisträgerkommunen im Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels 2025

Bonn/München, 30. Oktober 2025

Was die Gewinnerinnen auszeichnet:

Eindrücke von der Preisverleihung in München

Blick in einen großen Saal im Alten Rathaus München. Fast alle Plätze im Plenum sind besetzt. Auf der Bühne steht eine Frau.

Große Bühne für den fairen Handel! Im Alten Rathaus München fand am Mittwoch, 29. Oktober 2025 die feierliche Preisverleihung im diesjährigen Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ statt. Aus Nord, Süd, West und Ost waren Vertreter*innen deutscher Kommunen angereist, die sich mit ihrem innovativen und kreativen Engagement in den Bereichen fairer Handel und faire Beschaffung für den Hauptstadttitel beworben haben. Chance auf die Auszeichnung hatten jeweils eine kleine, eine mittlere und eine große Kommune.
Foto: Michael Bundscherer

Die Moderatorin

Es wurde spannend – insgesamt 13 Auszeichnungen und Preisgelder in Höhe von insgesamt 220.000 Euro waren zu vergeben. Moderatorin Helena Sattler führte durch den Abend.
Foto: Michael Bundscherer

1. Platz für Langeoog. Fünf Vertreter*innen aus der Inselgemeinde Langeoog mit Urkunden und Ortseingangsschild Langeoog.

Langeoog hat es geschafft! Die ostfriesische Nordseeinsel holt sich den Hauptstadttitel in der Wettbewerbskategorie kleine Kommunen. Die Inselgemeinde ging als kleinste Kommune in den Wettbewerb und kam am Ende groß raus. Überzeugt hat die Jury, wie die fairer Handel und faire Beschaffung strukturell in Verwaltung und Haushalt etabliert wurden und wie durch sichtbare Projekte nicht nur die Inselbewohner*innen, sondern auch jährlich viele Tausend Tourist*innen erreicht werden. Beispiele sind eine Dienstanweisung zur nachhaltigen Beschaffung, fair produzierte Strandkörbe mit QR-Code und eine eigene Inselschokolade. So macht Langeoog faire Produkte vor Ort erlebbar. Herzlichen Glückwunsch, Langeoog!
Foto: Michael Bundscherer

2. Platz für Ebern. Sechs Vertreter*innen aus Ebern mit Urkunden und Ortseingangsschild Ebern.

In der vorherigen Wettbewerbsrunde gab es den Publikumspreis – nun konnte Ebern den zweiten Platz in der Kategorie kleine Kommunen gewinnen. Überzeugend: Ebern verbindet kreative Beteiligungsformate und Bildungsangebote für alle Altersgruppen – von einer Bildungskiste zur fairen Schokolade bis zu fairen Sportbällen für Vereine – und verankert faire Beschaffung seit 2024 verbindlich in städtischen Einrichtungen. Dazu werden Verwaltungsmitarbeitende systematisch geschult. Die Stadt wirkt zudem als Motor im regionalen und internationalen Austausch – innerhalb der Baunach-Allianz, in der Metropolregion Nürnberg bis hin zur Partnerschaft mit der Kommune Maamoura in Tunesien.
Foto: Michael Bundscherer

3. Platz für Fehmarn.

Große Freude in Fehmarn. Die kleine Ostseekommune konnte sich einen tollen dritten Platz sichern. Fehmarn hat einen verbindlichen Beschaffungsleitfaden inklusive Checkliste eingeführt und kooperiert eng mit Schulen, Vereinen und der lokalen Wirtschaft, etwa beim „Fairtrade Stadt-Kaffee“. Ein Willkommensschild und ein Einkaufsführer machen fairen Handel für Besucher*innen der Ostseeinsel sichtbar; zahlreiche Betriebe haben ihr Sortiment entsprechend erweitert. Wir gratulieren!
Foto: Michael Bundscherer

1. Platz für Ludwigsburg. Fünf Vertreter*innen aus Ludwigsburg posieren mit Urkunden und einem gelben Ortseingangsschild.

Herzlichen Glückwunsch, Ludwigsburg! Die Stadt holt sich den Hauptstadttitel in der Kategorie mittelgroße Kommunen. Was hat die Jury überzeugt? Ludwigsburg verankert faire Beschaffung systematisch durch feste Stellen, ein Stadtentwicklungskonzept und eine detaillierte Negativliste mit Kennzahlen. Ludwigsburg ist zudem erste deutsche Kommune bei Electronics Watch und fördert Austausch sowie Bildungsangebote – auch in einer aktiven Klimapartnerschaft mit Kongoussi in Burkina Faso.
Foto: Michael Bundscherer

Platz 2 für Aschaffenburg. Zwei Männer und zwei Frauen halten ihr Ortseingangsschild und die Urkunden in die Kamera.

Gratulation zum zweiten Platz, Aschaffenburg! Die Stadt handelt fair auf vielen Ebenen: Sie setzt klare Beschaffungsstandards, wie zum Beispiel eine Friedhofssatzung gegen Kinderarbeit bei Grabsteinen, bindet regionale Handwerksbetriebe ein und testet faire Dienstkleidung gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden. Mit Netzwerken wie Rhein.Main.Fair und einem neuen Fairtrade-Tag für Schulen treibt Aschaffenburg zudem Bildungs- und Vernetzungsformate voran. Das hat unsere Jury überzeugt.
Foto: Michael Bundscherer

Ein Mann und eine Frau aus Freiberg freuen sich über den dritten Platz. Sie halten fröhlich ihr Stadtschild und ihre Urkunde in die Kamera.

Glückliche Gesichter auch bei den Vertreter*innen aus der Stadt Freiberg und Freude über den dritten Platz bei den mittelgroßen Kommunen! Die sächsische Kommune überzeugte mit kreativen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Wirkung zeigen: Eine Fairtrade-Radtour und die sachsenweite Schokoladenwette haben die Vernetzung zwischen Kommunen, Bildungseinrichtungen und Zivilgesellschaft gestärkt. Mit Kampagnen wie dem „Fairen Frühstück“ mobilisierte Freiberg über 3.000 Menschen und setzte ein starkes Zeichen für fairen Handel in Mitteldeutschland – das hat unsere Jury beeindruckt. Herzlichen Glückwunsch, Freiberg!
Foto: Michael Bundscherer

Die Delegation aus Lübeck freut sich über den 1. Platz im Hauptstadtwettbewerb. Sieben Männer und Frauen lassen sich mit ihrem Ortsschild und Urkunde fotografieren.

Die Hansestadt Lübeck erreicht den ersten Platz in der Kategorie große Kommunen und darf sich wie Langeoog und Ludwigsburg ab sofort Hauptstadt des Fairen Handels nennen. Die Auszeichnung ist verdient: In Lübeck kooperieren – unter anderem in einer aktiven Steuerungsgruppe – Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und sensibilisieren in Museen, Schulen und Hochschulen für Globales Lernen und die Ziele des fairen Handels. Parallel entwickelt die Stadt Beschaffungsrichtlinien weiter und bildet Mitarbeitende fort; Initiativen wie der Stadtplan zu fairen Angeboten und das Projekt „Hauptstadt des Fairen Marzipans“ machen das Engagement sichtbar. Ein weiterer Erfolg: Ein großer Marzipanhersteller hat sich in einem Letter of Intent mit der Nutzung fair gehandelten Kakaos zur Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bekannt.
Foto: Michael Bundscherer

Zwei Männer und zwei Frauen aus dem Rhein-Kreis Neuss halten ihr Ortsschild in die Kamera und freuen sich über den zweiten Platz im Hauptstadtwettbewerb in der Kategorie große Kommunen.

Wir gratulieren dem Rhein-Kreis Neuss zum zweiten Platz in der Kategorie große Kommunen. Als erster Fairtrade-Kreis Deutschlands trägt er den fairen Handel in die Breite und unterstützt kreisangehörige Städte und Gemeinden mit Leitfäden, Aktionen und Beratung. Ob Faire Kamelle im Karneval, eine faire Fahrradroute oder Infoangebote zur nachhaltigen Beschaffung – der Kreis erreicht Menschen auf vielfältige Weise. Auch international engagiert sich Neuss, etwa in der Partnerschaft mit Campohermoso in Kolumbien, wo eine Kaffeegenossenschaft auf dem Weg zur Fairtrade-Zertifizierung begleitet wird.
Foto: Michael Bundscherer

Drei Kommunalvertreterinnen aus Essen halten ihr Ortsschild in die Kamera. Essen erreichte den 3. Platz im Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels in der Kategorie große Kommunen.

Herzlichen Glückwunsch an die Stadt Essen zum dritten Platz bei den großen Kommunen. Essen verbindet eine starke Verankerung von Faitradethemen in der Verwaltung mit innovativen Bildungs- und Öffentlichkeitsprojekten, etwa dem Online-Spiel „FairTradeStories“ und dem Austausch mit Produzent*innen aus Kolumbien. Mit der Charta Faire Metropole Ruhr 2030, dem Essener Umweltpreis (mit Sonderpreis Fairtrade) und studentischen Forschungsprojekten schafft die Stadt langfristige Strukturen für faire Beschaffung.
Foto: Michael Bundscherer

Drei Personen aus Neumarkt in der Oberpfalz freuen sich über ihren Sonderpreis. Sie halten ihr Ortsschild und eine Urkunde in die Kamera.

Gleich mehrere Sonderpreise wurden vergeben. Einer ging an die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz – auch eine „alte Bekannte“ im Wettbewerb, denn Neumarkt gewann den Haupstadttitel im Jahr 2019. Für ihr langjähriges Netzwerkengagement und für die Neugestaltung des Weltladens „Weltwinkel 360°“ wurde Neumarkt jetzt erneut ausgezeichnet. Der neu eröffnete Weltladen ist Begegnungsort, Multiplikator und Vertriebspunkt für fair gehandelte Produkte aus der Partnerschaft mit Drakenstein (Südafrika). Neumarkt nutzt den Weltladen aktiv für Bildungs- und Vermarktungsformate und stärkt dadurch kontinuierlich die lokale Eine-Welt-Struktur.
Foto: Michael Bundscherer

Die Delegation aus Dortmund besteht aus acht Personen. Sie lehnen auf dem Schriftzug HDFH (Haupstadt des Fairen Handels). Im Vordergrund lehnt ihr gelbes Ortsschild.

Über einen weiteren Sonderpreis freute sich die Delegation aus Dortmund. Dortmund konnte die Jury mit der Verknüpfung von Großveranstaltungen und fairem Handel überzeugen – etwa rund um die EURO 2024. Außerdem machen Aktionen wie „FairPlay Petri“, Mitmachformate und schulische Lernangebote Nachhaltigkeit und faire Lieferketten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Das SDG-Aktionsbündnis und die AG Nachhaltigkeit treiben die Verstetigung solcher Formate in der Stadt weiter voran.
Foto: Michael Bundscherer

Die Stadt Eibenstock ist vertreten durch drei Personen, die sich mit Ortsschild und Urkunden fotografieren lassen.

Zum ersten Mal im Wettbewerb dabei war die Stadt Eibenstock und sicherte sich gleich den Newcomer-Sonderpreis. Respekt! Trotz begrenzter Ressourcen hat Eibenstock schon einiges auf die Beine gestellt. Mit fairen Stadtfesten, regelmäßigen Frühstücken und kreativen Aktionen bezieht die Bergstadt lokale Akteur*innen ein und sensibilisiert ihre Einwohner*innen für faire globale Produktionsbedingungen und nachhaltiges Konsumverhalten. Eibenstock kooperiert mit anderen sächsischen Fairtrade-Kommunen: mit der „süßen“ Fairtrade-Wette machten die Städte auf die Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau aufmerksam. Eibenstock beweist, dass auch Newcomer viel bewirken können!
Foto: Michael Bundscherer

Zwei Frauen und Ein Mann aus der Kommune Eltmann halten ihre Urkunde für den Publikumspreis in die Kamera.

Und last but not least geht der Publikumspreis an... die Stadt Eltmann! Die Kommune konnte in Relation zu ihren Einwohner*innen nicht nur die meisten Stimmen für sich mobilisieren, sie überzeugt auch mit einer aktiven Steuerungsgruppe und zahlreichen lokalen Projekten für fairen Handel. Mit ihrem vielfältigen Engagement wurde die Stadt die erste Fairtrade-Town in ihrem Landkreis – und gestaltete die anschließende Bewerbung des Landkreises Haßberge zum Fairtrade-Landkreis gleich mit. Die Kommune bindet Kitas und Schulen ein, veranstaltet einen nachhaltigen Flohmarkt und macht mit eigenen Produkten wie einem Stadtkaffee und einer Stadtschokolade den fairen Handel in der Stadtgesellschaft erfahrbar.
Foto: Michael Bundscherer

Blick in die Zuschauerreihen: Lachende Gesichter.

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt freut sich riesig mit den Gewinner*innen. Unser Dankeschön geht aber nicht nur an alle Preisträger*innen, sondern auch an alle anderen Bewerberkommunen in der Wettbewerbsrunde 2025 – für das unermüdliche und immer wieder kreative Engagement für den fairen Handel. Nutzen Sie weiterhin unsere Beratungs-, Schulungs- und Vernetzungsangebote. Ihr Engagement hat unsere Unterstützung!
Foto: Michael Bundscherer

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