Wir bieten fundierte Beratung, Vernetzung und Förderung für Kommunen – Ihr Rundum-Paket für kommunale Nachhaltigkeit und globale Verantwortung.
Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland
Die Maghrebstaaten Marokko, Algerien und Tunesien gehören zu den Ländern mit dem größten Städtewachstum weltweit. Bis 2050 rechnet die UN mit einem Zuwachs von circa 100 Millionen Menschen in den Städten rund um das südliche und östliche Mittelmeer.
Der Fachaustausch zwischen deutschen und maghrebinischen Kommunen steht im Mittelpunkt des Projektes. Foto: Martin Magunia
Eine teils jahrhundertealte zentralistische Staatsstruktur hat dazu geführt, dass Kommunen kaum Kompetenzen und nur wenige Kapazitäten zur Steuerung ihrer Entwicklung und Daseinsvorsorge haben. Nach dem sogenannten Arabischen Frühling verlangen die Bürgerinnen und Bürger Qualität und Effizienz bei den kommunalen Dienstleistungen sowie Bürgernähe, Transparenz und Mitwirkungsmöglichkeiten in der Kommunalpolitik. Eine Mammutaufgabe für die Staaten Nordafrikas, zumal die Herausforderungen mit dem stetigen Verstädterungsprozess in der Region wachsen.
Vor diesem Hintergrund führen die Servicestelle und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) das Projekt „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“ (bis 2019: „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“) im Auftrag des BMZ durch. Ziel ist es, durch Erfahrungsaustausch und gemeinsames Erarbeiten von Lösungsansätzen die Kapazitäten im Umgang mit Herausforderungen der nachhaltigen Stadtentwicklung auf kommunaler Ebene und die interkulturellen Kompetenzen auf beiden Seiten zu stärken.
Während der ersten Phase des Projektes wurden bereits einige Projektpartnerschaften gegründet, insgesamt arbeiten 12 deutsche Kommunalakteure mit maghrebinischen Partnern an vielfältigen Themen wie z.B. Abfallwirtschaft, Energieeffizienz oder auch partizipativer Stadtentwicklung. Auf einer internationalen Abschlusskonferenz im Oktober 2019 präsentierten sie ihre Ergebnisse und planten die weitere Zusammenarbeit. Die zweite Phase des Projektes hat bereits Anfang 2020 angefangen und läuft bis 2023. Die Schwerpunkte der zweiten Phase sind: Bildung neuer Partnerschaften mit algerischen Städten und gemeinsames Erarbeiten von Lösungsansätzen für Herausforderungen in der Stadtentwicklung.
Neue Partnerstädte werden gesucht!
Was sind die Ziele?
Im Jahr 2020 wird gezielt der Aufbau von Projektpartnerschaften zwischen deutschen und algerischen Kommunen unterstützt.
Durch den Wissensaustausch zwischen deutschen und maghrebinischen Städten profitieren lokale Stadtentwicklungsprojekte in Algerien, Marokko und Tunesien vom fachlichen Wissen deutscher Kommunen in vielfältigen Bereichen: u.a. Abfallmanagement, nachhaltige Energieversorgung, Raumplanung, Grünflächenmanagement, Mobilität, Digitalisierung, Krisenmanagement, Partizipation.
Maghrebinische und deutsche Städte lernen gemeinsam anhand von Kooperationsprojekten, städtische Entwicklungsprozesse partizipativer und inklusiver zu gestalten, z.B. in den Bereichen: partizipatives Quartiersmanagement, Mitgestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen, Austausch zu Verwaltungsprozessen oder der Rolle von städtischen Gremien (bspw. Stadt- und Gemeinderäte)
An wen richtet sich das Projekt?
Kommunal- und Kreisverwaltungen, städtische Fachleute und kommunale Unternehmen. Sie sollten Interesse am Erfahrungsaustausch mit maghrebinischen Kommunen haben und die partnerschaftliche Zusammenarbeit aktiv mitgestalten.
Wie werden die deutschen Kommunen unterstützt?
Finanzierung des internationalen Erfahrungsaustauschs für die deutschen kommunalen Akteure: Kurzzeiteinsätze im Rahmen von Delegationsreisen und Expertenaustauschen in die maghrebinische Partnerkommune, Hospitationsaufenthalte der Projektpartner in den deutschen Kommunen, virtuelle Austauschformate, Bereitstellung von Dolmetschern und Übersetzungen,
Vorbereitungs- und Qualifizierungsseminare für Projektteilnehmende,
fachliche und organisatorische Begleitung der Projektzusammenarbeit,
Unterstützung von begleitenden Maßnahmen zum Projekt im Inland, bspw. einer Informationsveranstaltung der beteiligten kommunalen Akteure unter Einbindung der Zivilgesellschaft oder weitere Maßnahmen zum Fachaustausch und zur Vernetzung innerhalb der Kommune oder des kommunalen Unternehmens,
Vernetzung und Austausch untereinander,
Die GIZ unterstützt die maghrebinischen Kommunen durch fachliche Beratung und durch Organisation der Beratungseinsätze vor Ort.
Vier Gründe, sich in einer Partnerschaft mit einer algerischen Stadt zu engagieren
Umsetzung der Agenda 2030: Algerien setzt sich sehr für die Umsetzung der Agenda 2030 und ihren Entwicklungszielen ein – insbesondere in den Feldern Armutsbekämpfung und Industrie, Innovation und Infrastruktur ist Algerien auf einem guten Weg. Im Sinne der Ziele 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden und 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele können deutsche Kommunen diese Entwicklung unterstützen.
Einsatz für kommunale Partnerschaften: Neue administrative Reformen des algerischen Staates zeigen Offenheit für Veränderungen: Ein Dekret vom Jahr 2017 fördert offiziell die Partnerschaften zwischen algerischen und ausländischen Städten. Bislang gibt es insgesamt 86 internationale Kooperationen algerischer Städte.
Hohe Motivation algerischer Städte: Die algerischen Städte suchen aktiv Partnerschaften mit deutschen Städten zur Zusammenarbeit an Themen der Stadtentwicklung. Beispielsweise sucht die Stadt Tlemcen Partner für die Herausforderungen der Straßenbeleuchtung, der Energieeffizienz und der Digitalisierung des Managements städtischer und kommunaler Dienstleistungen.
Eine aktive und engagierte Zivilgesellschaft: In Algerien gibt es eine vitale Zivilgesellschaft, die auch im Rahmen der politischen Umbrüche der letzten Jahre konstruktiv und friedlich agiert hat.
Deutsche Kommunen für Partnerschaft mit Algerien gesucht!
Wir rufen Städte, Gemeinden, Landkreise und kommunale Unternehmen dazu auf, Kommunen in Algerien durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu unterstützen.
Für die Zusammenarbeit mit algerischen Städten ist insbesondere die Expertise deutscher Kommunen in den Bereichen Energieeffizienz, Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltungsstrukturen, Beteiligung und gute lokale Regierungsführung sowie Gestaltung von Grünflächen gefragt.
Zur Teilnahme beraten wir Sie gerne!
Das Projekt „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“ (KWT II) (bisheriger Projekttitel: „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“) wird von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt. Das Folgevorhaben hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird von März 2020 bis Februar 2023 durchgeführt.
Neuigkeiten aus dem Projekt
Sindelfingen hilft beim Aufbau einer Neustadt
Mit einem Geografischen Informationssystem (GIS) unterstützt Sindelfingen den Aufbau der 240.000 Einwohnerstadt Annaba Drâa Errich in Algerien.