Bonn, 9. bis 10. Dezember 2015. Das Projekt „50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“ geht in die nächste Runde. Im Sommer 2015 hatte die Servicestelle deutsche Kommunen, die eine Partnerschaft mit einer süd- oder südostasiatischen Kommune pflegen oder eine neue Partnerschaft in der Region aufbauen wollen, zur Teilnahme am Projekt aufgerufen. Nach nunmehr je zwei Projektphasen kommunaler Klimapartnerschaften mit afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern richtet sich die fünfte Phase erstmals an Partnerschaften mit asiatischen Kommunen. Dass auch hier reger Bedarf besteht, zeigten die eingereichten Interessenbekundungen. Derzeit zählt das Projekt 43 kommunale Klimapartnerschaften; mit der fünften Projektphase soll ihre Zahl auf 50 ansteigen.
Am 9. und 10. Dezember 2015 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus sieben interessierten deutschen Kommunen zu einem ersten Austausch in Bonn. Im Mittelpunkt des Netzwerktreffens standen neben dem gegenseitigen Kennenlernen vor allem umfangreiche Information zum Projekt und zum weiteren Vorgehen. Gleich zu Beginn der Veranstaltung hob Ulrich Held, Teamleiter für kommunale Partnerschaften bei der SKEW, die bedeutende Rolle der Kommunen für Klimaschutz und Klimaanpassung hervor. In verschiedenen Vorträgen informierte das SKEW-Projektteam über Hintergründe, Ziele, Ablauf sowie die Ergebnisse aus den vorangegangenen Projektphasen. Auch die Methodik zur Entwicklung der gemeinsamen Handlungsprogramme, die Unterstützungsleistungen der SKEW sowie die Erwartungen an die beteiligten Kommunen wurden thematisiert.
Wie der Aufbau einer Klimapartnerschaft in der Praxis funktioniert und wie es nach der Erstellung der Handlungsprogramme weitergehen kann wurde am Beispiel der Stadt Bonn deutlich. Verena Schwarte vom Amt für Internationales und globale Nachhaltigkeit berichtete praxisnah von den Erfahrungen, die die Stadt aus den Klimapartnerschaften mit Cape Coast (Ghana), La Paz (Bolivien) und Linares (Chile) gewonnen hat. Dr. Gerd Rücker vom DLR Projektträger zeigte in seinem Vortrag die Folgen des Klimawandels für Länder wie Indien oder die Philippinen auf. Die Verstärkung des El-Niño-Phänomens sowie die Veränderung der Sommer-Monsunzeiten seien zwei wesentliche Einflussfaktoren in der Region, die auch Migrationsbewegungen zufolge hätten.
Ein weiterer Schwerpunkt des Netzwerktreffens war die Vorstellungsrunde der beteiligten Kommunen: Die Teilnehmenden berichteten von ihren Aktivitäten und Erfahrungen im Bereich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sowie über den aktuellen Stand ihrer Partnerschaften oder über erste Kontakte mit Kommunen in Indien, Nepal, Vietnam und den Philippinen. Auch in der fünften Projektphase sind die deutschen Kommunen sehr vielfältig: sowohl größere Städte und Landkreise wie auch kleinere Gemeinden und Stadtbezirke mit Partnerschaften, die von langjährigen Städtepartnerschaften bis hin zu ganz neuen Kontakten reichen, zeigen sich an einem Projekteinstieg interessiert. Neu ist, dass sich nun mehrere Kommunen beteiligen wollen, die bisher noch nicht über Kontakte in der Region verfügen. Für diese Kommunen hat die SKEW in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus der Region Vorschläge für mögliche Partnerkommunen erarbeitet und unterstützt nun die Etablierung von Kontakten.
Die Teilnehmenden des Netzwerktreffens sind jetzt aufgerufen, gemeinsam mit ihrer jeweiligen Partnerkommune ihre Beteiligung am Projekt zu konkretisieren. Auch die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding zwischen den beteiligen Kommunen und der SKEW steht an. Offiziell beginnen wird die 5. Projektphase dann mit einem internationalen Workshop im Sommer 2016.