Praxisbeispiel aus Nürnberg

Bestehende Stereotypen, die mit Afrika verbunden werden, sollen hinterfragt, Vorurteile abgebaut und Klischees entgegengewirkt werden. Zudem möchte NIfA eine Plattform zur Begegnung für die in der Region Nürnberg und Franken lebenden Afrikanerinnen und Afrikaner mit Deutschen schaffen und Möglichkeiten für einen Dialog anbieten. Darüber hinaus soll der afrikanische Kontinent in all seiner Vielfalt mittels verschiedener Veranstaltungen in der Öffentlichkeit der Metropolregion präsent sein. Nürnberg als Stadt der Menschenrechte ist ein besonderer Ort, an dem das Geschichtsbewusstsein speziell gefördert werden sollte.

Die mittlerweile 16 Mitgliedsorganisationen treffen sich einmal monatlich zu einem Jour fixe. Bei diesen Treffen geht es darum, Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Veranstaltungen zu planen und neue Mitglieder aufzunehmen. Zu den Angeboten des Netzwerks gehören Diskussionsveranstaltungen zu Menschenrechten, Entwicklungspolitik und aktuellen politischen Themen im Zusammenhang mit Afrika. Ein weiteres wichtiges Feld ist die Bildungsarbeit an Schulen, Kindergärten und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Eine Fachbibliothek und vielfältige kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen mit Schriftstellern und Schriftstellerinnen afrikanischer Herkunft oder afrikanische Filme, ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit dem afrikanischen Kontinent. Des Weiteren finden interkulturelle Begegnungen im Rahmen von unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten statt. Neben gezielter Jugendarbeit wird jährlich ein aktuelles Thema als Schwerpunkt gesetzt.

„AKWABA– Afrikatage in Nürnberg“ ist eine zentrale Aktion der Nürnberger Initiative für Afrika. Bei dieser Veranstaltung stehen politische und kulturelle Themen im Vordergrund. Die Aktionen und Projekte, die im Netzwerk umgesetzt werden, werden von den einzelnen Migrantenorganisationen und sonstigen Mitgliedern geplant.

Die Vielfalt des afrikanischen Kontinents spiegelt sich bei NIfA in den zahlreichen lokalen Vereinen wider, die eine Vielzahl afrikanischer Länder repräsentieren. Aktuell setzt sich NIfA aus16 Mitgliedsvereinen zusammen, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Dazu gehören Migrantenorganisationen genauso wie zum Beispiel deutsche Schulen, die Interesse an Schulpartnerschaften mit einer Schule auf dem afrikanischen Kontinent haben oder die in diesem Bereich bereits aktiv sind.

Die Stadt Nürnberg finanziert die Hälfte der Mietkosten des Büros von NIfA und beteiligt sich finanziell an vielen Veranstaltungen, die das Netzwerk organisiert. Ansonsten arbeitet NIfA spendenfinanziert. Langfristig erhofft sich NIfA die Finanzierung einer Personalstelle oder finanzielle Ressourcen für die Aufwandsentschädigung von Praktikantinnen und Praktikanten sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Erfolgsfaktoren der Arbeit von NIfA sind die Bündelung von Know-how und die gemeinsame Bewerbung von Veranstaltungen und Bildungsarbeit von afrikanischen Migrantenorganisationen in der Metropolregion Nürnberg. Regelmäßige Treffen führen zu einem kohärenten Auftreten in der Öffentlichkeit. Eine regelmäßige Mitgliederfahrt auf den afrikanischen Kontinent fördert die Zusammenarbeit und ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Arbeit mit Kindern innerhalb von Schulpartnerschaften. Ziel ist es hier, die „Bilder in den Köpfen“ zu ändern und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Ein weiterer Faktor für die erfolgreiche Arbeit ist der Aufbau von Nord-Süd Partnerschaften oder Städtepartnerschaften, in denen ein beidseitiger Know-how-Transfer stattfinden kann.

Für die Zukunft wünscht sich NIfA, dass der Austausch auf kommunaler Ebene weiter ausgebaut werde. Hierzu gehört der Wunsch nach der Gründung von Partnerschaften zwischen Kommunen in afrikanischen Ländern und in der Metropolregion Nürnberg wie beispielsweise zwischen der Stadt Herzogenaurach und Kaya in Burkina Faso.