Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde das Prinzip der „Prozesslandkarte“ erläutert, mit dessen Hilfe Veränderungsaufgaben möglichst systematisch angegangen werden sollen. Innerhalb des Plenums wurden hierzu diverse Aufgaben gesammelt, für die eine strategische Umsetzung wichtig wäre: Genannt wurden dabei unter anderem die vermehrte Berücksichtigung von nachhaltiger Beschaffung innerhalb der Verwaltung, die Errichtung von neuen Radwegen auch über die Grenzen der eigenen Kommune hinaus, die vermehrte Einbeziehung von Nachhaltigkeit in neuen und fortlaufenden Bauvorhaben oder die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs.
Die Idee der Prozesslandkarte zeigt folgendes Beispiel: Um Verwaltungsmitarbeitende zur vermehrten Einbeziehung von Nachhaltigkeit in das Arbeitsgeschehen zu motivieren, dient die Priorisierung des Themas von oberster politischer kommunaler Spitze als sogenannter Steuerungsprozess. Dieser wiederum ermöglicht den Kernprozess der Sensibilisierung und Qualifizierung der Mitarbeitenden. Als Unterstützungsprozess können beispielsweise Teammeetings eingerichtet werden. Dieser Austausch innerhalb eines Teams erhöht die Motivation, das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Ein weiterer Input zum Vernetzungstreffen kam aus der österreichischen Marktgemeinde Thalgau: Bürgermeister Johann Grubinger berichtete über das Projekt einer Begegnungszone mit der Umgestaltung eines wesentlichen Verkehrsknotenpunkts in seiner Gemeinde. Diese Zone, in der Fußgängerinnen und Fußgänger wie auch Fahrzeuge gleichermaßen aufeinandertreffen, wurde zum integrativen Bereich ernannt: die Rechte für Kraftfahrzeuge wurden eingeschränkt und die Zone mit einem alternativen Bodenbelag versehen. Begleitet wurde die Umgestaltung von einer alternativen Verkehrserziehung in den Bildungseinrichtungen der Kommune. In Thalgau wurde somit ein Ort der Begegnung und Kommunikation geschaffen, der von vielen Anwohnenden gerne zum Verweilen genutzt wird. Das Beispiel inspirierte die Anwesenden – und weckte vor allem Interesse an der Kommunikation mit den betroffenen Ämtern im Umsetzungsprozess.
Insgesamt bot das dritte Vernetzungstreffen allen Teilnehmenden eine weitere wichtige Gelegenheit, sich über die bereits erfolgten Erfahrungen auszutauschen, in den gemeinsamen Diskurs zu treten und neue Anregungen für die Entwicklung innerhalb der eigenen Kommune mitzunehmen.