Im Anschluss ergriffen die eingeladenen Referentinnen und Referenten das Wort. Den Auftakt machten Dr. Kouakou Bernard DJE, National Focal Point des Weltklimarats (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) sowie Dr. Yro Hyacinthe TIE, National Focal Point des Weltbiodiversitätsrats (IPBES, Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) in Côte d'Ivoire. In ihrem gemeinsamen Vortrag gingen sie auf das Potenzial ökosystembasierter Dienstleistungen und die praktische Umsetzung auf lokaler Ebene in der Republik Côte d’Ivoire ein. Darüber hinaus berichteten sie von einem im Dezember 2020 gemeinsam von IPBES und IPCC durchgeführten Workshop zu den Wechselwirkungen der Wissenschaft von Biodiversität und Klimawandel, welcher deutlich den Stellenwert und die akute Notwendigkeit einer integrierten Betrachtung beider Krisen aufzeige.
In seinem Vortrag erläuterte Russell Galt anschließend den ganzheitlichen Ansatz naturbasierter Lösungen, bei dem es darum geht, Städte mit der Natur in Einklang zu bringen. Galt, der für die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) sowie als Leiter der Urban Alliance aktiv ist, sieht seine Aufgabe darin, die Debatte und den Wissensaustausch zu erleichtern, Projekte und Partnerschaften zu katalysieren und Werkzeuge und Wissensprodukte zu entwickeln. Dazu gehört auch die Entwicklung des IUCN Urban Nature Index, ein Instrument zur Messung der ökologischen Leistung von Städten.
Die dritte Referentin, Sabine Lachenicht, beleuchtete dann die Verknüpfung von Biodiversität und Klimaschutz sowie Klimafolgenanpassung aus deutscher kommunaler Perspektive. Sabine Lachenicht ist die Leiterin des Amtes für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg sowie Vorständin im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen stand unter anderem die Frage der Harmonisierung von Interessenskonflikten im Kontext kommunaler Planungen sowie die interkommunale Zusammenarbeit national und international.
Mit dem zuletzt genannten Punkt leitete sie zugleich weiter zu Valerie Kapos, der Direktorin des Programms Klimawandel und Biodiversität beim UNEP-WCMC (das World Conservation Monitoring Centre des Umweltprogramms der Vereinten Nationen), die die Problemstellung aus internationaler Perspektive kommentierte.