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Siebter Runder Tisch deutscher Städte

Starke Partnerschaften trotz erschwerter Rahmenbedingungen

Die politische Situation in Nicaragua stellt die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen deutschen und nicaraguanischen Kommunen vor neue Herausforderungen. Mit Blick auf die Unruhen seit April 2018 stand beim diesjährigen siebten „Runden Tisch zu Kommunalen Partnerschaften mit Nicaragua“ ein intensiver Austausch über Chancen und Handlungsmöglichkeiten zur Weiterführung der städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit im Fokus.

Tim Kurzbach steht vor den Teilnehmenden und spricht. Dabei gestikuliert er mit beiden Händen. Links von ihm steht ein Roll-Up Banner der „Jungen Expertise in Aktion für das Klima“.
Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen, begrüßt die Teilnehmenden des Runden Tisches. Foto: Engagement Global

Solingen, 24. Mai 2019. Ende Mai veranstaltete die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt in Kooperation mit der Stadt Solingen den siebten „Runden Tisch zu Kommunalen Partnerschaften mit Nicaragua". Das Treffen bot, dank der Organisation und Moderation durch den Solinger Förderverein Städtefreundschaft mit Jinotega e.V., eine Vernetzungsplattform für rund 40 kommunale und zivilgesellschaftliche Vertreterinnen und Vertreter aus 13 deutschen Kommunen mit partnerschaftlichen Beziehungen nach Nicaragua. Dieser ermöglichte gleichzeitig den Dialog über bestehende Herausforderungen in der Partnerschaftsarbeit, ausgelöst durch die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in Nicaragua.

Während der Begrüßungsrede betonten Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen, und Kurt-Michael Baudach, Abteilungsleiter der Servicestelle, die Bedeutung der städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Nicaragua gerade vor dem Hintergrund veränderter politischer Rahmenbedingungen: „Wir müssen immer wieder neu anfangen, den Mut haben etwas Neues zu beginnen. Es ist wichtig, sich gegenseitig zu bestärken.“ Besonders die persönlichen Worte des Oberbürgermeisters an die Engagierten der Städtepartnerschaften machten den Teilnehmenden Mut, ihre Arbeit fortzuführen.

Ein Teilnehmer steht rechts im Bild und spricht. Dabei gestikuliert er mit beiden Händen. Rechts hinter ihm befindet sich der Kopf einer Frau, die lacht. Links neben ihm ist ein Teil einer Stellwand zu sehen, auf der Kärtchen und Zeitungen zu sehen sind.
Gallery Walk – Kurzvorstellung praktischer Beispiele zu aktuellen Kooperationsformen mit Partnern in Nicaragua. Foto: Engagement Global

Zum gegenseitigen Kennenlernen stellten im Anschluss die einzelnen Kommunen gemeinsam mit ihren Partnerschaftsvereinen aktuelle Kooperationsformen mit Partnern in Nicaragua im Rahmen eines „Gallery Walks“ vor.

Welche Rolle Städtepartnerschaften hinsichtlich der Unruhen in Nicaragua einnehmen können und welche spezifischen Aufgaben zur Verbesserung der Lage der Menschen vor Ort übernommen werden können, wurden während einer Podiumsdiskussion mit dem BMZ zur Diskussion gestellt. Referierende waren unter anderem Nicole A. Hofmann, BMZ, Jan Welzel, Beigeordneter für Bürgerservice, Recht, Ordnung und Soziales der Stadt Solingen, Dr. Albrecht Schröter, Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik, Vera Minnik, Partnerschaftsverein Köln - Corinto/El Realejo, und Rita Muckenhirn, die ihre langjährige Projekterfahrung in Nicaragua mit in die Diskussion einbrachte.

Im Vordergrund steht eine Frau, die dem Betrachtenden den Rücken zukehrt und zu vier Teilnehmenden spricht. Die Teilnehmenden stehen in einer Reihe und schauen in Richtung der Frau. Im Hintergrund sind Teile von zwei Stellwänden zu erkennen.
Austausch der Teilnehmenden in Kleingruppen – Seit wann sind wir schon in den Partnerschaften mit Nicaragua aktiv? Foto: Engagement Global

Im weiteren Verlauf wurden mögliche Wege für die zukünftige Zusammenarbeit mit den Partnern in Nicaragua aufgezeigt. Hierbei floss neben einer unternehmerischen Perspektive auf das Thema durch Vertreter von Henkel AG & Co. KGaA und Alfred Ritter GmbH & Co. KG auch die zivilgesellschaftliche Perspektive durch einen Vertreter der Christlichen Initiative Romero in die Diskussion mit ein.

Anschließend konnten die Teilnehmenden im Rahmen eines „Open Space“ Themen zur Frage „Wie gestalten wir die zukünftige Zusammenarbeit mit unseren Partnern ganz praktisch“ einbringen und in Kleingruppen diskutieren. Hierbei wurden unter anderem Strategien entwickelt, um die Dialogbereitschaft vor Ort weiter zu stärken und sich vor politischer Vereinnahmung zu schützen.

Insgesamt äußerten sich die Teilnehmenden des siebten „Runden Tisches zu Kommunalen Partnerschaften mit Nicaragua“ in Übereinstimmung zur zukünftigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit: „Es ist wichtig, sich nicht instrumentalisieren zu lassen. Wir machen weiter – aufmerksam, kritisch und sensibel.“

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