Online, 17. September 2020. Das virtuelle Vernetzungstreffen zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch begann künstlerisch mit dem Thema „Arbeitsalltag in der momentanen Situation“. Durch selbstgemalte Bilder teilten die Kommunalvertretenden die Veränderungen, die seit Beginn der Pandemie aufgetreten waren, miteinander. Moderatorin Ute Lange leitete hierzu einen kleinen Austausch an, der als Überleitung für das Thema der kommunalen Partnerschaften in Zeiten von Corona diente. Im folgenden Gespräch mit Daphne Groß-Jansen, Referat Länder und Kommunen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), stellte sich positiv heraus, dass die Partnerschaften trotz Corona in intensivem Austausch zueinanderstehen und der Herausforderung mit sehr viel Kreativität begegnen.
Zur Unterstützung der kommunalen Partnerschaften in der aktuellen Situation verwies Daphne Groß-Jansen auf das Kommunale Corona Solidarpaket (KCS) der SKEW. Die Städte Brühl, Ingolstadt und das Bezirksamt Treptow-Köpernick konnten dazu bereits erste Erfahrungen mit den anderen Teilnehmenden teilen. Auf die Frage, wie Projekte eine größere Krisenresistenz aufbauen können, schlug das BMZ eine Reduzierung der Komplexität und Fokussierung auf kleinere Projekte vor. Viele Projekte seien bereits so umgestaltet worden, dass sie zu späteren Zeiten umgesetzt werden können. Flexibilität stünde daher an erster Stelle – sowie die Ausweitung der Frustrationstoleranz: „Seien sie ermutigt, weiterzuarbeiten, auch unter den momentanen Gegebenheiten“, gibt das BMZ allen Kommunen mit auf den Weg.
Die Chancen und Herausforderungen kommunaler Partnerschaften wurden in einem kollegialen Erfahrungsaustausch der Kommunen besprochen, in dem auch die aktuelle Situation der kommunalen Beziehungen geschildert wurde. Auch die Frage, wie man eine Partnerschaft neu beleben kann, wurde von den Teilnehmenden lebhaft diskutiert. Ideen bestanden u.a. darin, eine motivierte Ansprechperson vor Ort zu suchen sowie alle Möglichkeiten zu analysieren. Thematisiert wurde neben der Corona-Krise auch der Umgang mit politischen Lagen im Partnerland, mit besonderem Blick auf die aktuelle Situation in Belarus. Hierbei wurde zur Unterstützung auf das Rechtsgutachten der Servicestelle (Dialog Global Nr. 49) verwiesen, welches die Rahmenbedingungen beschreibt, in denen Kommune entwicklungspolitisch aktiv sein dürfen.
Beim Runden Tisch hat sich herausgestellt, dass die aktuelle Situation entgegen aller Erwartungen wenige Partnerschaften zum Erliegen gebracht hat. Im Gegenteil, es geht erstaunlich viel Aktivität von den Kommunen aus und es wurde schnell auf die durch Corona veränderten Bedingungen reagiert. Daher auch der Tipp der SKEW: „Kreativität ist das Stichwort der Stunde.“