Online, 1. Juli 2020. Als Einstieg dieses Sonderformates für den Runden Tisch China lag ein Blick auf das Thema „Kommunale Partnerschaften in Zeiten von Corona“ nahe. Moderator Alexander Thamm leitete hierzu eine Diskussionsrunde mit Daphne Gross-Jansen, Referat Länder und Kommunen, vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Dr. Stefan Wilhelmy, Bereichsleitung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). In den Gesprächen wurde besonders deutlich, dass man angesichts dieser Krise sowohl im BMZ als auch bei der SKEW vor großen Herausforderungen steht. Die Veränderungen der Corona-Pandemie, so waren sich alle einig, seien in allen Bereichen spürbar. Zukünftig würden beispielsweise Themen wie Gesundheitsvorsorge und Krisenmanagement einen noch bedeutsameren Part in der Partnerschaftsarbeit einnehmen, stellte Dr. Stefan Wilhelmy fest.
Mitte Juni, so Frau Gross-Jansen, wurde mit dem Kabinettsbeschluss zum Nachtragshaushalt daher der Ausbau des globalen Corona-Sofortprogramms „Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht“ des BMZ um drei Milliarden Euro für dieses und nächstes Jahr beschlossen. Auch Dr. Stefan Wilhelmy kündigte ein neues Unterstützungsangebot der SKEW an, das „Kommunale Corona-Solidarpaket“, welches von Kommunen ab sofort beantragt werden kann.
Neben allgemeinen Hinweisen und Einschätzungen aus dem BMZ und der SKEW konnte mit Hilfe des Journalisten Shi Ming die aktuelle China-Politik besser verstanden und eingeordnet werden. Der sich derzeit abzeichnende Beziehungswechsel zwischen China und Deutschland werde sich langfristig auf die bilateralen, kommunalen Beziehungen auswirken, so Shi Ming. Man könne sich drauf einstellen, dass die Beziehungen in bestimmten Bereichen schwieriger werden. Gleichzeitig gäbe es globale Bereiche und Aufgaben, in denen sich China weiterhin als Partner behaupten könne, wie etwa dem Klimaschutz. Der Journalist ist überzeugt: „Konfrontation selbst heißt nicht, dass man bestimmte Dinge nicht mehr angehen kann, sondern dass man ein neues Format suchen muss.“
Im Anschluss an den Input des Experten wurden Fragen der teilnehmenden Kommunen erörtert. Gleichzeitig bot der digitale Austausch die Möglichkeit, Akteurinnen und Akteure deutsch-chinesischer kommunaler Partnerschaften zu treffen. Das Fazit zum neuen Format fiel sehr positiv aus. Dennoch: „Der persönliche Fachaustausch wird von zentraler Bedeutung bleiben, auch wenn die positiven Aspekte in der digitalen Zusammenarbeit nicht von der Hand zu weisen sind“, sagte SKEW-Bereichsleiter Stefan Wilhelmy.