SDG-Seminarreihe 2022: Von der Idee zur Strategie

Auch im Landkreis Donau-Ries ist die Nachhaltigkeit in der Kreisentwicklung verankert. Arved Hein gab einen Einblick in den Prozess in seinem Landkreis. Er ist seit September 2020 Nachhaltigkeits- und Energiebeauftragter des Landkreises Donau-Ries und war 2021 Projektkoordinator für die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie in Donau-Ries.

Bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie im Landkreis Donau-Ries wurde auf bestehende Nachhaltigkeitskonzepte von 2004 und 2016 zurückgegriffen. Der Fokus liegt auf globaler Verantwortung für Nachhaltigkeit. Im Dezember 2021 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie im Kreistag beschlossen. Während des Prozesses fanden Workshops mit Stakeholdern statt und die Bürgerinnen und Bürger wurden durch eine Abstimmungs- und Beteiligungs-Plattform online einbezogen. Die Ergebnisse flossen in die Arbeit der Steuerungsgruppe mit ein. Zur Kommunikation der Nachhaltigkeitsstrategie erstellt der Landkreis Donauries regemäßige Pressemeldungen und Infobriefe. Des Weiteren wurde eine Wanderausstellung konzipiert, die in den Kommunen gezeigt wird.

Im Anschluss gab es eine intensive Diskussion mit allen Teilnehmenden zu den besonderen Herausforderungen von Kreisen bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Hier wurde unteranderem das Für und Wider diskutiert, ob bei einem derartigen Prozess der Fokus vor allem nur auf die eigene Kreisverwaltung oder eher daraufgelegt werden sollte, einen kreisweiten Prozess anzuregen. Lisa Rodermann berichtete, dass es wichtig war, die Nachhaltigkeitsstrategie als Dachstrategie anzusehen und angehörigen Kommunen des Kreises Euskirchen durch konkrete Projekte einzubinden, die Teil der Nachhaltigkeitsstrategie waren. Für den Erfolg sei es wichtig, alle Akteure zu motivieren, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Insgesamt seien „Prozesse wichtiger als das Ergebnis“, so Rodermann. Arved Hein ergänzte, dass der Einbezug von den angehörigen Kommunen, aber auch der Einbezug von zivilgesellschaftlichen Akteuren in Schlüsselprojekte der Handlungsfelder sehr wichtig für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sei.

Till Winkelmann betonte in diesem Zuge, dass es bei der Prozessgestaltung wichtig sei, die Vielfalt der Kommunen mit ihren spezifischen Gegebenheiten, Erfahrungswissen und Wünschen zu berücksichtigen. Deshalb gäbe es bei Global Nachhaltige Kommune auch nicht nur ein Verfahren, das dann auf alle Kommunen angewendet würde, stattdessen müsse die Vorgehensweise und Ausgestaltung immer an die Bedürfnisse der einzelnen Kommunen angepasst und mit ihnen gemeinsam abgestimmt werden.