Online, September 2020. Vielen Kommunen macht während der Corona-Krise die Ungleichheit in der Bevölkerung zu schaffen. Vulnerable Gruppen wie diejenigen, die unter der Armutsgrenze leben, Frauen, Kinder, Geflüchtete und ältere Menschen seien besonders von der Pandemie betroffen, die primär ein städtisches Phänomen sei. Das beobachtet Dr. Leo Horn-Phathanothai vom World Resource Institute in London. In seiner Keynote-Rede mahnte er an, dass Städte deshalb resilienter werden müssen.
Die Fachkräfte sowie die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und ihrer Partnerkommunen teilten über die Bildschirme ihre Erfahrungen mit, die sie bei der Planung und Umsetzung konkreter Projekte und der Fachkraft-Einsätze gesammelt haben. Dabei ging es nicht nur um Erfolgsgeschichten, sondern auch um Erfahrungen des Scheiterns – denn daraus könne viel für die Zukunft gelernt werden, stellten die Teilnehmenden fest. Sie berichteten unter anderem von den Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in Tepebaşı in der Türkei, von den Höhen und Tiefen der kommunalen Partnerschaft zwischen Kiel und dem Bezirk Moshi District in Tansania sowie über die Herausforderungen, die in einem interdisziplinäres Projekt zur partizipativen Stadtplanung in Durban, Südafrika entstehen.
Kommunikation ist von zentraler Bedeutung
„Was ist für den Erfolg kommunaler Partnerschaften und gemeinsamer Projekte wichtig?“ Darüber waren sich die Teilnehmenden am Ende der Konferenz im Klaren. Sie betonten, dass eine effektive Kommunikation ein zentraler Schlüssel zum Erfolg sei. Während der Pandemie habe sich gezeigt, wie insbesondere deutsche Kommunen bei der digitalen Kommunikation an ihre Grenzen kämen. Zudem brauche es ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen sowie eine genaue und gleichzeitig flexible Planung, um klar definierte Ziele zu erreichen. In Zeiten der Krise müssten sich die Partnerschaften schnell an neue Begebenheiten anpassen, darin waren sich Vertretende von Kommunen und Fachkräfte einig.
Bei der Konferenz wurde außerdem verkündet, dass diesen Herbst zwei neue Fachkräfte ihre Arbeit beginnen werden: in Beit Jala in den Palästinensischen Gebieten zum Thema kommunales Geoinformationssystem sowie eine Entwicklungshelferin in Moshi District, Tansania im Umwelt- und Forstbereich und den Aufbau einer modellhaften Baumschule. Sie werden von den Erfahrungen der bisherigen FKPW-Fachkräfte profitieren können.
Auch wenn die Fachkräfte sehr unterschiedliche Themen bearbeiten – viele ihrer Herausforderungen ähneln sich. Daher war der Austausch bei der Konferenz ein großer Gewinn für alle Beteiligten – trotz der körperlichen Distanz.