Bonn, 13. September 2016. So formulierte ein Teilnehmender des Informationsworkshops zum Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ seine Motivation mitzumachen. Diese Aussage spiegelt das zentrale Anliegen der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und ihrem neuen Projekt wider: Ab dem Jahr 2017 haben kommunale Partnerschaften hierdurch die Chance, sich gemeinsam mit der Umsetzung der Agenda 2030 und deren 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) auf lokaler Ebene auseinanderzusetzen. Die Kommunen sind aufgefordert, sich gegenseitig bei der Implementierung der SDGs zu unterstützen, ihre Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei erhalten sie Unterstützung, Förderung, Beratung und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch durch die SKEW. In der Pilotphase richtet sich das Projekt an deutsche Kommunen mit Partnerschaften in Ost- und Südosteuropa.
Durch die SKEW wurde bereits eine ausführliche Recherche zu den Bedürfnissen und Herausforderungen in den Partnerschaftsbeziehungen erstellt und darauf aufbauend eine Konzeption für das Projekt entwickelt. Bei einem Stakeholder Workshop im April 2016 waren zunächst interessierte deutsche Kommunen eingeladen. Nun fand in Bonn diese Informationsveranstaltung für Partnerkommunen aus Ost- und Südosteuropa statt. 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen und Spitzenverbänden informierten sich über das Vorhaben, stellten erste Überlegungen zur Umsetzung an und konkretisierten diese bei einem anschließenden Besuch in den deutschen Partnerkommunen.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden des Workshops von Jessica Baier, Teamleiterin Themenbezogene Partnerschaften der SKEW. Isabela Santos erläuterte Einzelheiten zum Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“, so hatte das Team der SKEW vor dem Projektstart die Bedarfe der Kommunen in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, der Republik Moldau, Montenegro, Serbien, Kosovo und Weißrussland (Belarus) erhoben. Eva Heuschen stellte die darauf basierende Analyse vor.
Dr. Eva Dick, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, gab eine Einführung in die globalen Nachhaltigkeitsziele, die den Kommunen eine zentrale Bedeutung für die Umsetzung und Erfolgsbeobachtung der SDGs beimisst. Gleichzeitig bieten die SDG einen Mehrwert für die Kommunen, wenn sie "lokalisiert", also an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Kommunale Partnerschaften können eine solche Lokalisierung unterstützen. Dr. Klaus Reuter, LAG 21, gab eine Einführung in die kommunale Nachhaltigkeitsstrategie mit Beispielen von deutschen und belarussischen Kommunen.
Um ihre kommunalen Partnerschaften zu entwickeln und zu stärken, stehen den Teilnehmenden des Pilotprojekts zwei Wege offen: Entweder sie nehmen einen Gesamtblick auf sämtliche SDGs vor, analysieren ihre Situation vor Ort und priorisieren anschließend zur Erstellung eines Handlungsprogrammes. Oder sie fokussieren frühzeitig auf ein SDGs (zusätzlich Ziel 11 und Ziel 17), eröffnen einen Dialog in ihrer Kommune und schließen die Reflexion an die Umsetzungsphase eines Pilotvorhabens an. Die Chancen und Herausforderungen beider Herangehensweisen wurden von den Teilnehmenden der Informationsveranstaltung erörtert.