Zweiter Runder Tisch

Nach einer offiziellen Begrüßung durch Stefan Wagner, Leiter des Amtes für Internationales und Nachhaltigkeit der Stadt Bonn sowie Clemens Olbrich von der Servicestelle stand das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch über die aktuelle Situation der Partnerschaften mit der Mongolei im Vordergrund des ersten Tages.

Die Teilnehmenden erarbeiteten in Kleingruppen die wichtigsten Fakten über Ihre jeweilige Partnerschaft und stellten diese im Plenum vor. Dabei ließ sich feststellen, dass sich die Partnerschaften von ihrer „Lebenszeit“, ihrem Aktivitätsgrad und ihren Themen sehr unterscheiden, allen gemein aber das große Engagement der Akteure bei der Pflege ihrer Beziehungen ist. Bonns Partnerschaft mit Ulan Bator existiert seit 1992 und war in den Anfängen mit Jugend- und Fachexpertenaustausch sehr aktiv. Nun gilt es die Partnerschaft wieder mit Leben zu füllen. Der Main-Taunus-Kreis hat im Sommer 2016 eine Absichtserklärung unterschrieben mit der Provinz Uvurkhangai zukünftig eine Partnerschaft einzugehen. Die Stadt Essen pflegt mit Ulan Bator seit 2012 eine Partnerschaft, dabei stehen vor allem Themen wie Krankenhaushygiene, Gesundheitswesen, Reduktion von Infektionskrankheiten im Vordergrund. Hinzu kommen die regelmäßigen fachlichen Austausche von Medizinern.

Für alle Teilnehmenden gab die Zusammenstellung der wichtigsten Daten einen ersten Überblick über den Stand der Dinge. Im Anschluss stellte Bürgermeister Peter Ilk aus Baruth Mark seine vielfältigen Projekte mit der Partnerstadt Murun vor, die seit 2011 sehr aktiv ist. Neben dem Schwerpunkt auf der Verbesserung der Infrastruktur und Abwassersysteme vor Ort ist das neue Vorhaben, ein Schulungszentrum für handwerkliche Berufe zu bauen, wo junge Leute Trainingseinheiten und Workshops in verschiedenen handwerklichen Berufen erhalten können.

Der Nachmittag endete mit einem Konzert eines Musikers der Gruppe Egschiglen, der mit Pferdekopfgeige, Schwanenkopfgeige und Obertongesang das Publikum in seinen Bann zog. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurde die Zeit für die Vertiefung der Kontakte genutzt.

Am zweiten Tag stellte die Moderatorin Susanne Luithlen die Methode der Akteursanalyse vor. Für die Teilnehmenden galt es hier, anhand einer spezifischen Fragestellung die Akteure die mit der Fragestellung/Thema in Verbindung stehen aufzuzeigen und in Beziehung zueinander zu setzen. Die drei Ziele der Analyse lauten: Sich einen genauen Überblick über die Akteure in der Partnerschaft zu verschaffen und diese zu kategorisieren, die Intentionen der Akteure der Partnerschaft zu identifizieren und mögliche Schwachstellen aufzudecken.

Die Teilnehmenden erstellten mit großem Enthusiasmus ihre jeweiligen Bilder. Frau Prof. Dr. Ines Stolpe von der Universität Bonn wurde als Expertin eingeladen und in der Vorstellung der einzelnen Analysen machte sie Anmerkungen und gab den Teilnehmenden Hinweise, die sie zur Umsetzung des Themas/Fragestellung als wichtig erachtete. Zum Beispiel sei in der Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden in der Mongolei normal, dass Ansprechpartner versetzt und somit stetig wechseln. Dies sei eine Tatsache, mit der die deutsche Partnerkommune umgehen lernen muss und in ihre Planungen einbeziehen muss. Sie stellte auch heraus, dass der Aufbau eines breiten Netzwerkes wichtig für die Kontinuität sei, so dass Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann.

Am Nachmittag stellte Ulrich Held, Teamleiter bei der Servicestelle, neue finanzielle und personelle Unterstützungsinstrumente für die Kommunen vor, anschließend konnten die Teilnehmenden ihre vielen Fragen direkt an ihn richten. Nach einer kurzen Abschluss- und Evaluationsrunde bot die SKEW noch einen Stadtrundgang durch die Stadt Bonn an. Zum Abschluss der Veranstaltung versammelten sich die Teilnehmenden, mongolische Stipendiaten vom DAAD und weitere Interessierte zu einem Abendempfang im Wagensaal des Alten Rathauses. Der Abendempfang war gleichfalls der Auftakt für die am Samstag angesetzte Jahresversammlung der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft.