Als erste Rednerin berichtete sie von ihrer Grassroot-Organisation, die sich konkret an Mütter wendet und für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und Abfall eintritt sowie die Rückbesinnung auf die nomadische und kaum ressourcen-verbrauchende Kultur der Mongolei einfordert. Für sie hat insbesondere die Zielgruppe der Mütter ein großes Multiplikationspotenzial, denn wenn Frauen einen nachhaltigen Lebensstil vorleben, habe das Auswirkungen auf zukünftige Generationen und auch auf den männlichen Teil der Bevölkerung – so die Aktivistin. Ihre Bewegung EcoMommy hat 4.000 Mitglieder und erreicht inzwischen bis zu 45.000 Familien.
Als Vertreter der deutschen Landkreise in der Europäischen Union nahm Michael Schmitz Bezug auf den Titel des Podiumsgesprächs „Klimaresilienz: Potenziale und Herausforderungen ländlicher Räume“ und machte deutlich, dass letztere für ländlich geprägte Kommunen groß und speziell seien. Der ländliche Raum sei ganz besonders vom Fachkräftemangel betroffen, aber auch fehlende finanzielle Mittel seien ein Problem, um dort eine klimaresiliente Entwicklung noch stärker voranzubringen. Auf der Potenzial-Seite sehe er aber die Mitwirkung der meist sehr engagierten und gut vernetzten Bürger*innen in kleinen Gemeinden. Mit Bezug auf seine Vorrednerin plädierte er dafür, das Engagement von Frauen im ländlichen Raum zu stärken. Schmitz bekannte sich zudem als Fan des Pragmatismus, der in weiten Teilen Asiens die Planungs- und Verwaltungsstrukturen präge, und appellierte an die deutsche Bürokratie, sich davon etwas abzugucken. Dafür müsse es noch mehr Formate geben, um voneinander zu lernen.
Dr. Shritu Shrestha beleuchtete das Thema in ihrem Redebeitrag von der akademischen Perspektive. Klimaresilienz für Kommunen bedeute demnach, sich der Verletzlichkeit durch die Auswirkungen des Klimawandels bewusst zu werden und eine Risikoabschätzung vorzunehmen. Dann müssten die Kommunen konkret in die Risikoplanung einsteigen, um sich für die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu wappnen. Auch sie plädierte dafür, sich im Rahmen von Klimaprojekten direkt an Frauen zu richten. Diese trügen oft die Verantwortung innerhalb der familiären Strukturen und seien besonders verletzlich, wenn es zu extremen Klimaereignissen komme. In ihrem Abschlussstatement forderte sie mehr lokale und internationale Kooperationen. Der Schlüssel sei, voneinander zu lernen und nicht in Silos zu denken. Know-how und Erfahrungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen müssen miteinander in Kontakt gebracht werden. Außerdem brauche es auf internationaler Ebene noch mehr Mitsprache der Kommunen.