Der Faire Handel ist im Zimmer des Bürgermeisters angekommen. Johann Völkl, erster Bürgermeister Roßtals, hält einen bordeauxfarbenen Geschenkkorb in den Händen. Die enthaltenen Leckereien - Schokolade, Kekse, Wein und Kaffee sind allesamt aus fairem Handel. „Wir haben uns sogar dazu entschlossen, die Folie außenherum wegzulassen – das ist nur Plastikmüll“, sagt Völkl. Die Geschenkkörbe werden bei feierlichen Anlässen wie etwa bei runden Geburtstagen oder Firmenjubiläen übergeben.
Die Geschenkkörbe kommen aus dem „Welt-Laden“ der Kommune. Der Laden hat einen Aufschwung bekommen, seit Roßtal konsequent am Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ teilnimmt. „Das Bewusstsein für den Fairen Handel ist bei allen Gemeindemitgliedern angekommen. Deshalb werden verstärkt Produkte und Geschenke aus dem ‚Welt-Laden‘ gekauft“, erklärt Barbara Schroeder. „Die Teilnahme am Wettbewerb lohnt sich immer“, sagt sie weiter. „Der Erfahrungsaustausch und die Anregungen, die man bekommt sind es wert.“ Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs werden nach Abgabe des Bewerbungsbogens von der SKEW umfassend beraten.
2017 hat die Kommune beim Hauptstadtwettbewerb einen mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis gewonnen. „Der Preis kam ganz Roßtal zugute“, sagt Steuerungsgruppenleiterin Schroeder. Mit dem Preisgeld wurden unter anderem Fußbälle aus Fairem Handel für den lokalen Fußballverein besorgt, Schulkinder und Pfadfinder erhielten nachhaltig hergestellte T-Shirts und Lernkisten.
Jetzt plant Roßtal die Teilnahme am Wettbewerb 2021. „Die nachhaltige Beschaffung vor Ort ist immer ein großes Thema – denn hier kann am meisten Einfluss auf den Welthandel genommen werden. Und es ist wahrlich kein Selbstläufer, da gewohnte Wege verlassen werden müssen!“ betont Barbara Schroeder.