Die Agenda 2030 wird drei Jahre alt! Am 25. September 2015 wurde sie zusammen mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) von den Vereinten Nationen verabschiedet. Sie dient seitdem als das zentrale politische Rahmenwerk zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung weltweit.
Seit der Verabschiedung der SDGs hat sich in Deutschland einiges getan. Viele Bundesländer haben ihre Strategien überarbeitet, um ihre Projekte und politischen Leitlinien mit den SDGs zu harmonisieren. Auch die Bundesregierung hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf die Agenda 2030 zugeschnitten und nahm dieses Jahr schon zum zweiten Mal an den freiwilligen nationalen Reviews der Vereinten Nationen teil. Weltweit machen sich die 193 unterzeichnende Nationen auf den Weg, die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele in den jeweiligen nationalen Kontext zu übersetzen. Immer mehr Länder streben dabei auch eine Lokalisierung der Agenda 2030 an, d.h. eine Verortung auf der lokalen und damit auf der kommunalen Ebene.
Denn Städte, Kreise und Gemeinden spielen bei der Umsetzung der Ziele eine unverzichtbare Rolle. Hier setzt auch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) an: Mit dem Handlungsfeld „Global Nachhaltige Kommune“ möchte die Servicstelle bei deutschen Kommunen dafür werben, sich für die Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele einzusetzen und ihnen dabei die nötige Unterstützung geben. Nicht nur das „urbane“ Ziel 11 („Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen") der Agenda 2030 ist für unsere Kommunen relevant, auch in den Bereichen der Jugendhilfe, der außerschulischen Bildungsangebote, der Gleichstellung, Inklusion, der Flächennutzung oder des Klimaschutzes sind Kommunen zentrale Akteurinnen einer integrierten nachhaltigen Entwicklung.
Die Angebote der Servicestelle erweitern und ergänzen die thematische Spannweite durch entwicklungspolitische Inhalte. Ziel ist es, die Agenda 2030 im kommunalen Alltag zu verankern und dabei auch global verantwortungsbewusstes Handeln zu befördern. Rund 80 Kommunen haben sich durch die Unterzeichnung der Musterresolution des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) und dem Deutschen Städtetag zur Umsetzung der Agenda 2030 bekannt. In fünf Bundesländern bietet die Servicestelle zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnerinnen und -partnern aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesministerien inzwischen mehr als 50 Kommunen die Möglichkeit, kommunale Leitlinien und Strategien zur Agenda 2030 zu erarbeiten. In Nordrhein-Westfalen wurden die ersten 15 Nachhaltigkeitsstrategien im Frühjahr dieses Jahres vorgestellt. Die beteiligten Städte, Kreise und Gemeinden haben dabei tragfähige und in die Zukunft gerichtete Strategien geschaffen und eine fundierte Grundlage für die Berichterstattung zu den SDGs erarbeitet.