Am 27. Juni wurde in Brüssel zum ersten Mal der „Preis zur Europäischen Hauptstadt des Fairen und Ethischen Handels“ durch die Kommission verliehen. Als Siegerin ging die belgische Stadt Gent hervor, die seit Jahren den Fairen Handel durch verschiedene Projekte fördert und strukturell verankert hat. Gleich zwei deutsche Kommunen, Dortmund und Saarbrücken, beide ehemalige Träger des Titels „Hauptstadt des Fairen Handels“, wurden mit Sonderpreisen ausgezeichnet.
Die Europäische Kommission ehrte die Stadt Dortmund für ihr besonderes Engagement im Bereich „Bildung und Partizipation“. In diesem Zusammenhang wurden auch die von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) mitfinanzierten Projekte „Faire Kita NRW“ und „Faire Metropole Ruhr“ genannt. Beide Pilotinitiativen haben sich seit ihrer Gründung vor einigen Jahren regional ausgeweitet und viel Zuspruch erfahren.
Die Stadt Saarbrücken wurde für ihre vorbildliche öffentliche Beschaffung ausgezeichnet. In der Hauptstadt des Saarlandes gibt es die „Fairtrade Initiative Saarbrücken“ (FIS) - eine Plattform für die Zivilgesellschaft mit rund 25 Kooperationspartnern, die sich gemeinsam für den fairen Handel und die faire Beschaffung einsetzen. Mit Initiativen wie „FAIR.führen“ werden Kommunalverwaltungen fachkundig informiert und überzeugt, fair zu handeln.
Im Anschluss an die Preisverleihung bot sich für alle Teilnehmenden die Möglichkeit zum Austausch im Rahmen der europäischen Konferenz „From Local to EU-level - Scaling-up Fair Trade in Europe“, die durch das Fair Trade Advocacy Office (FTAO) und mit Unterstützung der Servicestelle umgesetzt wurde.
Die nominierten Städte Lyon, Madrid, Malmö und Vitoria-Gasteiz sowie zahlreiche andere Vertreter aus Kommunen und Zivilgesellschaft nutzten die Gelegenheit zur Diskussion mit Helmut Scholz, Mitglied des Europäischen Parlamentes und Mitglied der Fair Trade Working Group des Europäischen Parlaments, mit Micaela Fanelli, Mitglied des Rates der Regionen, und mit Wangeci Gitata, Repräsentantin von Fairtrade Afrika.
Zum Abschluss der Konferenz waren sich alle einig: Es wird noch viel mehr Vernetzung und thematischer Austausch zum Fairen Handel zwischen den Kommunen und der Zivilgesellschaft benötigt, insbesondere auf internationaler Ebene.