Global Nachhaltige Kommune in der Praxis

In der Musikhalle in Ludwigsburg fand die Fachtagung „Global Nachhaltige Kommune in der Praxis“ statt. Hierzu eingeladen hatten die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Die Tagung richtete sich an Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalverwaltung, -politik, sowie der Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Im Vordergrund der Veranstaltung stand der Fach- und Erfahrungsaustausch über Themen der kommunalen Nachhaltigkeits-und Entwicklungspolitik.

Bereits in seiner Begrüßungsrede erklärte Ludwigsburgs Oberbürgermeister Werner Spec: „Die Kommunen sind für den Erfolg vieler Veränderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt die entscheidenden Akteure. Mit den Bürgergesellschaften müssen die notwendigen lokalen und globalen Nachhaltigkeitsziele diskutiert und umgesetzt werden. Vor allem ist wichtig, dass die Veränderungen jetzt konkret in Angriff genommen werden.“

Im Fokus der Veranstaltung stand die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs), die im September 2015 verabschiedet wurde. In diesem Rahmenwerk werden erstmals ökologische, ökonomische und soziale Ziele als gleichwertig betrachtet. Zudem kommt der lokalen Ebene durch ein Zusammenwirken der Kommunalverwaltung und -politik mit der Zivilgesellschaft und Wirtschaft eine Schlüsselfunktion bei der Umsetzung zu. Die Chance der kommunalen Ebene liegt in ihrer großen Bürgernähe, Maßnahmen nachhaltiger Entwicklung von der Basis ausgehend und effizient umzusetzen.

Zur Diskussion stand die Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene und die Fragen: Wie können die globalen Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene umgesetzt und verankert werden? Wie können Kommunen durch entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit internationalen Kommunen gemeinsam die global nachhaltige Entwicklung gestalten? Während der Podiumsdiskussion zur Rolle der Kommunen in der Umsetzung der Agenda 2030 betonte Dr. Stefan Wilhelmy, Abteilungsleiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt: „Wenn es uns gelingt, eine Kohärenz zwischen den Aktivitäten des Bundes, der Länder und der Kommunen herzustellen, werden alle davon profitieren – vor allem aber die Kommunen, die damit wichtige Zielsetzungen und politische Rahmenbedingungen für ihre Arbeit und für ihre Entwicklungsprozesse erhalten.“

Neben Dr. Stefan Wilhelmy nahmen auch Sabine Drees, Deutscher Städtetag, Geschäftsstelle Rat der Gemeinden und Regionen Europas, Andreas Galster, Bürgermeister der Stadt Baiersdorf, Robert Böhnke, Rat für nachhaltige Entwicklung, und Dr. Norbert Stamm, Büro für Nachhaltigkeit Stadt Augsburg, an dem moderierten Gespräch teil.

Darüber hinaus berichtete Oberbürgermeister Werner Spec in seiner Präsentation „Wer denkt die nachhaltige Stadtentwicklung?“ aus Ludwigsburg. Hier werden derzeit die lokalen Nachhaltigkeitsziele mit den globalen abgeglichen und dort ergänzt, wo sich noch ein Bedarf zeigt. Zudem beschrieb er als nächste Schritte die Verankerung der Nachhaltigkeitsziele im Bewusstsein der breiten Gesellschaft sowie die Erkenntnis der Verantwortung bei Politik, Wirtschaft und Verbraucherinnen und Verbraucher und deren daraus folgendem Handeln.

Auch durch weitere Praxisbeispiele, wie den Vortrag von Thomas Vodde von der Insel Juist, der den Wattenmeer-Achter 2030+ vorstellte, gabe es Einblicke in die Gestaltung nachhaltiger Entwicklung auf kommunaler Ebene. In interaktiven Runden des Weltcafés wurden am Nachmittag Chancen und Strategien ausgetauscht, um nachhaltige Entwicklung in dem Verwaltungsalltag zu verankertn, die damit zur Umsetzung der Agenda 2030 beiträgt.