Ein ganz besonderes Vorhaben ist im September mit fünf dezentralen Planungstreffen in die zweite Runde gestartet: Als Teil der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ unterstützen wir erneut fünf deutsche Kommunen bei der Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in ihren Kommunalverwaltungen. Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, die Städte Schwäbisch-Hall und Solingen sowie der Burgenlandkreis und der Rheingau-Taunus-Kreis ermöglichen geflüchteten Syrerinnen und Syrern ab Anfang 2021 zwölfmonatige Praktika in ihren Kommunalverwaltungen. Ziel ist die Vermittlung von Verwaltungswissen, das bei einem zukünftigen Wiederaufbau kommunaler Strukturen in Syrien helfen könnte.
Bereits während der ersten Projektrunde in den Jahren 2018 und 2019 haben 25 Syrerinnen und Syrer erfolgreich Verwaltungspraktika in sieben deutschen Modellkommunen absolviert und konnten dabei wertvolles kommunales Know-how erlernen. Viele von ihnen arbeiten inzwischen regulär in den Verwaltungen mit. Einige der ehemaligen Praktikantinnen und Praktikanten waren nun bei den Planungsworkshops dabei und berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen. Der Austausch erwies sich für die neuen Kommunen als besonders hilfreich. Auf diese Weise konnten im Vorfeld bereits wichtige Fragen geklärt und das Vorhaben für alle greifbarer gemacht werden.
In allen Workshops wurden konkrete Vereinbarungen und nächste Schritte erarbeitet, so dass nun die Weichen für den Praktikumsstart Anfang 2021 gestellt sind. Die voraussichtlich 17 neuen Praktikantinnen und Praktikanten erweitern dann das bestehende Netzwerk von deutschen Kommunen sowie Syrerinnen und Syrern, die Interesse haben, sich mit dem Wiederaufbau von Kommunalstrukturen in einem befriedeten Syrien zu beschäftigen.