Neben der Darstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien unter anderem in Stockholm, Barcelona, Heidelberg und Bologna wurden auch zwei Kooperationsprojekte zum Klimawandel vorgestellt. Eines davon war das von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global initiierte und geförderte Projekt "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015", das anhand der Klimapartnerschaften der Bundesstadt Bonn mit Cape Coast (Ghana) und La Paz (Bolivien) von der Vizepräsidentin des europäischen Kommunalverbandes (Rat der Gemeinden und Regionen Europas) und Bonner Stadtverordneten Christiane Overmans verdeutlicht wurde.
Die Projektpartnerschaft zwischen Bonn und Cape Coast konzentriert sich auf Klima- und Umweltschutz. Im Rahmen eines vom Förderprogramm für kommunale Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte (FKKP) geförderten Kooperationsprojektes arbeiten die beiden Städte zusammen, um die Renaturierung der Fosu-Lagune in Cape Coast voranzubringen und so die Umweltsituation und Lebensqualität der Anwohnenden zu verbessern. Die Lagune ist durch starke Verschmutzung und Einleitungen beeinträchtigt. In dem Projekt wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Einleitungen und zur Verbesserung des Müllsammelsystems durchgeführt, außerdem wurde verstärkt auf Umweltbildung gesetzt und ein Umweltbildungszentrum eingerichtet.
In der Klimapartnerschaft mit La Paz stehen neben der in allen Klimapartnerschaften erfolgten Erarbeitung eines gemeinsamen Handlungsprogrammes zunächst Aktivitäten in den Bereichen Abfallmanagement und Umweltbildung im Vordergrund. Umgesetzt wurde beispielsweise das Modell der Bonner Klimabotschafter. Das Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler für den bewussten Umgang mit Ressourcen sensibilisiert werden und in ihrem direkten Umfeld als Motivatoren für den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen aktiv sind, wurde von La Paz angepasst und in Jugendzentren eingeführt. Die Stadt Bonn hingegen blickt mit großem Interesse auf neue „smarte“ Mobilitätslösungen, die in La Paz zur Reduzierung des Individualverkehrs eingeführt wurden, wie etwa den Einsatz eines neuen Bussystems oder den Bau einer Seilbahn zur Verbindung der Innenstadt mit den höher gelegenen Außenbezirken.
An der Konferenz haben gewählte Kommunalpolitiker und Vertreter von kommunalen Verwaltungen aus ganz Europa teilgenommen.