Im Libanon machen Geflüchtete aus Syrien heute bereits rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung des kleinen Landes aus. Libanesische Kommunen, die Menschen aus dem Nachbarland aufgenommen haben, stehen unter großem Druck, da die Einrichtungen des Gesundheits- und Bildungssystems, aber auch die öffentliche Infrastruktur an die Grenzen ihrer Auslastung gekommen sind.
Eine Gruppe von sieben kommunalen Expertinnen und Experten aus Straubing, Kirchhundem und vom Netzwerk Innenstadt NRW reiste mit Unterstützung der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ Anfang April in den Libanon, um vor Ort Kontakte zu knüpfen und die Möglichkeiten für Projektpartnerschaften auszuloten. Idee und Anliegen der Initiative ist es, durch Wissenstransfer und Projektpartnerschaften die Lebensbedingungen für Einheimische und Geflüchtete zu verbessern. Wie könnte eine Kooperation im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge aussehen, um mehr Menschen den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu ermöglichen? Wo kann mit kommunalem Know-how ein nachhaltiges und partnerschaftliches Vorhaben angestoßen werden?
Am Ende der mit Gesprächsterminen und Projektbesuchen ausgefüllten Woche hatte die deutsche Delegation viele intensive Eindrücke, aber auch erste Projektideen gesammelt: von Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung über Weiterbildungsprojekte für Jugendliche bis hin zu Maßnahmen der Quartiersentwicklung. Die Vorschläge gilt es nun zu prüfen und mit den libanesischen Partnerinnen und Partnern in konkreten Projekten umzusetzen.