Bei der anschließenden Podiumsdiskussion ging es unter anderem darum, ob und wie Kommunen entwicklungspolitisch aktiv werden können. Auf dem Podium saßen Staatssekretär Dr. Günther Schneider, Gunda Röstel, die kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH, Dorothea Trappe, Geschäftsführerin Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e. V. und Alexander Lorenz, Leiter des Referats Wirtschaftsförderung und Tourismus der Kreisstadt Delitzsch.
Gunda Röstel, von der Stadtentwässerung Dresden ging auf das Thema Wasser ein. Die Wasserver-und -entsorgung sei meist regional organisiert. Der Blick auf den internationalen Zusammenhang fehle leider häufig. Röstel wies darauf hin, dass Wasser einer der großen Investitionsmärkte der Zukunft sei. Um diesen nicht den Großkonzernen zu überlassen forderte sie, dass Kommunen und Kommunalbetriebe auch international Netzwerke bilden müssten. Wie es funktionieren kann veranschaulichte Röstel am Beispiel der Stadtwerke Ettlingen, die sich mit ihrem Know-how unter anderem in Afghanistan engagieren. Ettlingen hat in Kabul und Herat dabei unterstützt, die Wasser- und Stromversorgung aufzubauen. „Man gewinnt selbst etwas dabei“, sagte sie. „Man merkt, wie gut es uns in Deutschland geht und das Dinge, wie Wasserversorgung, über die wir uns keine Gedanken machen, woanders nicht selbstverständlich sind.“
Alexander Lorenz berichtete von der Städtepartnerschaft, die seine Stadt Delitzsch mit dem ukrainischen Schowkwa führt. Eine solche Partnerschaft öffne Türen: „Das ist wie eine persönliche Reise in die Vergangenheit. Die Voraussetzungen in Schowkwa heute sind wie in Delitzsch – nur einige Jahre zurück.“ Delitzsch hat ihre Partnerstadt unter anderem mit Hilfe einer SKEW-Förderung bei der Sanierung einer Biogasanlage unterstützt.
Neben der Bühne hat die SKEW in drei Fachforen über Fairen Handel und faire Beschaffungsprozesse, sowie über die Potenziale und Handlungsfelder im Kontext der Agenda 2030 informiert. Besonders das Forum „Beratungs- und Fördermöglichkeiten“ inspirierte viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu eigenem und mehr entwicklungspolitischem Engagement und die Chancen eines entsprechenden Bürgermeister-Dialogs in Sachsen. Mit den Worten des Bundesministers ist das Ziel klar anvisiert.