Der heutige Tag ist der von der Vereinten Nationen ins Leben gerufene Weltflüchtlingstag. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind weltweit 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht, über die Hälfte hiervon Kinder. Der größte Teil sind Menschen, die innerhalb ihres Landes Zuflucht suchen (43 Millionen). Ein Teil flieht über Landesgrenzen hinweg (25,4 Millionen). Nur diese werden im jüngst veröffentlichten Global Trends-Report als Flüchtlinge bezeichnet. Diese Zahlen markieren ein Rekord-Hoch, bedeuten sie doch, dass statistisch gesehen täglich 44.400 Menschen den Bedingungen an ihrem Wohnort entfliehen.
Die Ursachen sind unterschiedlich – für die Betroffenen sind sie immer dramatisch. Hauptsächlich entfliehen Menschen Konflikten, Verfolgung und Krieg, aber auch Umweltkatastrophen stellen eine Fluchtursache dar. 68 Prozent der Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan, Süd-Sudan, Myanmar und Somalia. Die Hauptbürde tragen dabei ärmere Länder – im Gegensatz zum Glauben mancher Menschen, das die Flüchtlingskrise eine Krise für die reichen Länder sei, so der UNHCR-Vorsitzende Filippo Grandi. 85 Prozent der Flüchtlinge leben in teilweise sehr armen Ländern.
Relativ zur Bevölkerungszahl beherbergen der Libanon (eine von sechs Personen), Jordanien (eine von 14) und die Türkei (eine von 23) die meisten Flüchtlinge.
Am heutigen Weltflüchtlingstag wird die Stärke, der Mut und die Widerstandsfähigkeit, die Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose täglich aufbringen, gewürdigt. Weltweit wird an diesem Tag mit vielen Aktionen auf die Situation von Vertriebenen und Flüchtlingen aufmerksam gemacht.
Viele der in Deutschland lebenden Geflüchteten haben sich in Initiativen oder Vereinen organisiert und engagieren sich in beachtlichem Maße sowohl für Geflüchtete in Deutschland als auch für die Menschen in ihren Herkunftsländern. Sie organisieren humanitäre Hilfe und führen entwicklungspolitische Projekte durch. Nicht selten wollen sie einen gesellschaftlichen Wandel mit gestalten. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global berät Kommunen zur Zusammenarbeit mit diesen Vereinen und Initiativen. Darüber hinaus begleitet und fördert sie Kommunen, die syrische Geflüchtete zu Themen der Kommunalverwaltung und –politik qualifizieren wollen.