Neue Klimapartnerschaften in Muñoz/Philippinen

„Zusammen werden wir mit dieser neuen Klimapartnerschaft in unseren Kommunen Geschichte schreiben und dieser Workshop bildet dafür den Anfang“, so fasst ein Teilnehmer des Auftaktworkshops in Muñoz das Engagement seiner Kommune im Projekt der kommunalen Klimapartner-schaften zusammen. Der Startschuss für die fünfte Projektphase fiel am 12. Juli 2016 in den Philippinen, damit steht erstmals die Region Süd-/Südostasien im Fokus. Sechs deutsche Kommunen und ihre Partner aus Nepal, Vietnam und den Philippinen beginnen jetzt, ein gemeinsames Handlungsprogramm zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu erarbeiten.

Rund 60 Teilnehmende kamen zum dreitägigen Auftaktworkshop vom 12. bis 14. Juli 2016 nach Muñoz, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik und –verwaltung sowie zivilgesellschaftliche Akteure. Der Workshop wurde dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro Südostasien des internationalen Städtenetzwerk ICLEI - Local Governments for Sustainability durchgeführt. ICLEI hatte im Vorfeld die Vermittlung von philippinischen Partnerkommunen unterstützt und wird diese drei neu gegründeten Klimapartnerschaften gemeinsam mit SKEW und LAG21 begleiten.

Die Veranstaltung in Muñoz bot neben umfassenden Informationen, vor allem Zeit zum Kennenlernen und Austausch. Für viele der Teilnehmenden war dies die erste persönliche Begegnung mit ihren Partnern, denn vier Partnerschaften wurden erst im Rahmen des Klimapartnerschafts-Projektes neu gegründet.

Nestor Lazaro Alvarez, Bürgermeister der Science City of Muñoz, eröffnete den Auftaktworkshop indem er die Bedeutung des internationalen kommunalen Austausches zu den Themen Klimawandel, -schutz und -anpassung betonte. Zudem würdigte er die neue Klimapartnerschaft der Stadt Muñoz mit Marburg: „Das passt sehr gut, denn Marburg ist eine Universitätsstadt, da gibt es viele Anknüpfungspunkte.“ Der erste Workshoptag endete mit der feierlichen Übergabe der Memoranda of Understanding an die teilnehmenden Kommunen.

Der zweite Tag widmete sich zunächst Hintergrundinformationen, Inhalten und Vorgehensweisen des Projektes „Kommunale Klimapartnerschaften“, danach fand eine Fachexkursion in und um Muñoz statt. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Philippinen bereits deutlich spürbar. So ist die mittlere Jahrestemperatur nachweisbar gestiegen, ebenso die Intensität und Häufigkeit von Extremwetterereignissen wie Starkregen und Taifune. In der ersten „Science City“ der Philippinen sind zahlreiche nationale Forschungsinstitute ansässig; etwa das Philippine Rice Research Institut oder das „Institute for Climate Change and Environmental Management“ der Universität der Region Zentral Luzon.

Am dritten Tag stand der Austausch der Kommunen im Fokus. Zunächst wurden potenziell relevante kommunale Akteure identifiziert, die eine Rolle in den Arbeitsstrukturen spielen können. Danach stellten die Partner die mit dem Klimawandel einhergehenden Herausforderungen in ihren Kommunen sowie Strategien und Projekte vor, um mögliche Ansatzpunkte für ihre Partnerschaft zu erkennen.

Der Grundstein für die Klimapartnerschaften der fünften Phase ist gelegt; es gilt nun, Arbeits- und Kommunikationsstrukturen aufzubauen, die persönliche Beziehung der Partnern zu stärken und gemeinsame Handlungsfelder zu identifizieren sowie innerhalb eineinhalb Jahren ein gemeinsames Handlungsprogramm zu erarbeiten. Die nächste Begegnung der Partner steht bereits bevor, die kommenden Schritte sind definiert und die erste von insgesamt drei Expertenentsendungen ist ins Auge gefasst.