„SDG-Indikatoren für Kommunen“

Vor dem Hintergrund der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals (SDGs) übernehmen Städte, Gemeinden und Kreise immer mehr globale Verantwortung. Ihr Engagement verlangt vor allem eine Stärkung der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit und des Eine-Welt-Engagements. So richtet sich ein Fokus des gemeinsamen Projekts der Bertelsmann Stiftung (BSt) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) „SDG-Indikatoren für Kommunen“ auf die Vorortung kommunaler Entwicklungspolitik in das Nachhaltigkeitsmanagement und die nachhaltige Entwicklung deutscher Kommunen. Denn Städte und Gemeinden entwickeln immer öfter Nachhaltigkeitsstrategien, mit denen ein lokaler Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele geleistet werden soll.

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „SDG-Indikatoren für Kommunen“ fand am 28. Juni 2017 in Hannover eine erste Veranstaltung zur Diskussion der einzelnen Projektaktivitäten statt. Hier trafen sich Verantwortliche aus den Kommunen sowie Fachleute, um etwa über die Durchführung von Befragungen zum Nachhaltigkeitsmanagement, die Erhebung von Indikatoren zur nachhaltigen Entwicklung und Eine Welt, die modellhafte Anwendung der Indikatoren im Rahmen des kommunalen Managements, den Erfahrungsaustausch aller Beteiligten sowie die Skalierung und die Evaluierung der Projektergebnisse zu diskutieren.

Die Entwicklung der SDG-Indikatoren ist ein zentrales Element des Projekts. Indikatoren dienen als Instrument, um einen Zustand oder eine Entwicklung „anzuzeigen“; mit SDG-Indikatoren ist es somit möglich, den aktuellen Stand der nachhaltigen Entwicklung im Hinblick auf die Ziele der Agenda 2030 darzustellen. So wird der Indikatorenkatalog der Vereinten Nationen in diesem Projekt als Grundlage für ein SDG-Monitoring auf lokaler Ebene verwendet. Dabei wird jedoch die unterschiedliche Relevanz der 17 SDGs mit ihren 169 Unterzielen auf der lokalen Ebene und den einzelnen Verwaltungsebenen berücksichtigt, um geeignete Indikatoren zur Abbildung der SDGs auf kommunaler Ebene in Deutschland zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Indikatoren im Bereich der kommunalen Entwicklungspolitik. Dies umfasst die Definition und Beschreibung von Indikatoren für die relevanten Ziele und Unterziele sowie die Erhebung und Analyse der Indikatorenwerte, die für alle Städte und Gemeinden über 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie für alle Landkreise erfolgt.

Der entstehende Katalog an SDG-Indikatoren hat Empfehlungscharakter: Die einzelnen Kommunen entscheiden auf freiwilliger Basis, welche Indikatoren sie zur Abbildung bzw. Steuerung der nachhaltigen Entwicklung vor Ort verwenden möchten. Generell soll mit diesen entwickeltenvIndikatoren ein Beitrag zur wirkungsorientierten Gestaltung des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements unter Berücksichtigung der Agenda 2030 geleistet werden.

Zur Organisation des Vorhabens „SDG-Indikatoren für Kommunen“ wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Hier beteiligen sich Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Städtetags (DST), des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB), Deutschen Landkreistags (DLT), Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), der SKEW und der BSt.

Diskussionsveranstaltungen im Rahmen des Projekts richten sich an die Zeichnungskommunen der Musterresolution, die der DSts und der Rat der Gemeinden und Regionen Europas zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bereitstellen. Ebenso sind auch die Modellkommunen des Programms „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW sowie Kommunen, die am Projekt „Monitor Nachhaltige Kommune“ der BSt beteiligt sind, angesprochen.

Zwei Tage nach der ersten Veranstaltung in Hannover tagte am 30. Juni 2017 der Beirat des Projekts „SDG-Indikatoren für Kommunen“ in Berlin. Dem Projektbeirat gehören Vertreterinnen und Vertreter ausgewählter Städte und Kreise, sowie Mitglieder der drei oben genannten, kommunalen Spitzenverbände an. Sie erörterten erste Zwischenergebnisse des Projekts, die arbeitsintensive aber vielversprechende Perspektiven ergaben.