Die SKEW beim High-Level Political Forum 2024

„Stärkung der Agenda 2030 und Armutsbekämpfung in Zeiten multipler Krisen: für eine Umsetzung nachhaltiger, widerstandsfähiger und innovativer Lösungen“ – unter diesem Motto fand vom 8. bis 17. Juli 2024 das High-Level Political Forum on Sustainable Development (HLPF) der Vereinten Nationen in New York statt. Das HLPF versteht sich als zentrale Zusammenkunft, um eine Bilanz über die Fortschritte der Weltgemeinschaft und aller Staaten zur Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Sustainable Development Goals (SDGs) zu ziehen. Diese fiel bislang ernüchternd aus. Die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 hatte ergeben, dass beim derzeitigen Tempo der Umsetzung nur 17 Prozent der gesteckten Ziele erreicht werden können. Grund dafür seien, so Generalsekretär António Guterres, die immer noch spürbaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, geopolitische Spannungen und eskalierende Konflikte sowie das drohende Klimachaos.

Teil der deutschen HLPF-Delegation unter der gemeinsamen Federführung von BMZ und BMUV waren auch Vertreter*innen deutscher Kommunen, der deutschen kommunalen Spitzenverbände und mit Kevin Borchers, Abteilungsleiter Global Nachhaltige Kommune, auch ein Abgesandter unserer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Für die SKEW wie für die deutsche Kommunalvertreter*innen war es ein besonderes Anliegen, die Perspektive und die Stimme der Städte im Agenda 2030-Prozess gehört zu wissen, denn die SDGs werden zu einem erheblichen Teil auf der kommunalen Ebene umgesetzt. Bereits einige deutsche Kommunen haben mit Unterstützung durch unsere Servicestelle freiwillige Berichte – sogenannte Voluntary Local Reviews (VLRs) – erarbeitet, um ihre Fortschritte bei der Umsetzung der 17 Ziele zu überprüfen, aber auch, um sich mit anderen Kommunen international auszutauschen. Die Städte Bonn, Kiel, Bad Köstritz sowie die Metropolregion Rhein-Neckar präsentierten in New York ihre Berichte oder gaben offizielle Statements zur Relevanz der kommunalen Ebene ab – ebenso wie zwei ghanaische Kommunen, die in einem SKEW-Projekt mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) beraten werden.

Nach neun Tagen, über 170 Stellungnahmen und zahlreichen Diskussionen (unter anderem in über 230 Side Events) war die Stimmung unter den Teilnehmer*innen optimistisch, der Erreichung der Ziele durch verstärktes Engagement und größere Investitionen in den verbleibenden sechs Jahren doch noch ein erhebliches Stück näher zu kommen. Für die Arbeit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) brachte Kevin Borchers einige Erkenntnisse mit zurück. Das wichtigste Fazit: Alle Akteur*innen müssen bei der Umsetzung der Agenda 2030 an einem Strang ziehen – dabei kommt sowohl der Zivilgesellschaft als auch den Kommunen eine Schlüsselrolle zu, die aber größerer Unterstützung durch die Nationalregierungen bedarf. Außerdem ist und bleibt ein zentraler Aspekt, junge Menschen für nachhaltige Themen frühzeitig zu sensibilisieren und ihnen ein stärkeres Mitspracherecht einzuräumen, denn alle Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben existentielle Auswirkungen auf zukünftige Generationen.