Eine weltweit sozial orientierte wirtschaftliche Entwicklung, verbunden mit der Einhaltung von Menschenrechten und Sozialstandards, kann nur realisiert werden, wenn sich sowohl politische, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Kräfte dafür einsetzen. Für die Unternehmen muss hierbei die Herstellung von Bauteilen und Produkten, der Handel von Rohstoffen sowie die Erbringung von Dienstleistungen auf Basis eines entsprechenden wertegebundenen und überprüfbaren Regelwerks erfolgen. Viele Produkte bestehen dabei aus einer Vielzahl an Bauteilen, die von Akteur*innen in weltweit verzweigten Lieferketten und Liefernetzwerken unter unterschiedlichen menschenrechtlichen Risiken hergestellt werden. Dies trifft auch auf ein so komplexes Produkt wie Fahrzeuge zu.
Um Beschaffungsverantwortliche in Kommunen beim fairen öffentlichen Einkauf von Fahrzeugen zu unterstützen, hat die Servicestelle und ihr Kooperationspartner, das Deutsche Institut für Menschenrechte, die Studie zur sozialen Nachhaltigkeit in den Lieferketten von Nutzfahrzeugen in Auftrag gegeben.
Diese fokussiert ausgewählte Bauteile und Rohstoffe, die in großem Umfang verbaut werden und große menschenrechtliche Risiken bergen – für die es aber auch Ansätze sozialer Nachhaltigkeit gibt. Das Ergebnis ist eine nützliche Handreichung für engagierte Kommunen und kommunale Unternehmen, die unterschiedliche Tools bietet, um eine sozial nachhaltige Fahrzeugbeschaffung anzugehen. Validiert durch Interviews mit Unternehmen entlang der Lieferkette, Consultants zu unternehmerischer Sorgfaltspflicht und Expert*innen aus der Zivilgesellschaft bietet die Studie nützliche Instrumente, um gezielt mit den Anbietern in den Dialog über die soziale Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten zu treten und sie – durch geeignete Nachweisoptionen – für ihr Engagement in Sachen sozialer Nachhaltigkeit mit einem Wettbewerbsvorteil zu belohnen.