Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, betonte in seiner Eröffnungsrede die Rolle von Städten in globalen Prozessen wie dem Habitat-III-Prozess: „Städte sind Orte der Entscheidung über globale Fragen und müssen dabei allen, die im Stadtgebiet leben, eine Teilhabe ermöglichen.“ Der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Philosoph Dr. Benjamin Barber erörterte in seinem Vortrag die Idee eines globalen Parlaments der Bürgermeister als Beitrag zur globalen Regierungsführung. Seiner Ansicht nach können Nationalstaaten nicht angemessen auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit reagieren. Kommunen hingegen verfügen über die notwendigen Problemlösungskompetenzen und genießen oft ein hohes Ansehen bei den Bürgerinnen und Bürgern, so Barber.
Oberbürgermeister Kurz betonte auch das Potential der internationalen Vernetzung von Kommunen. Die Stadt Mannheim pflegt 10 Städtepartnerschaften sowie drei Städtefreundschaften. Deshalb beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter der Partnerstädte Chisinau (Moldau), Bydgoszcz (Polen), Klaipeda (Litauen), Windsor (Canada), Zhenjiang (China), und Berlin-Charlottenbrg-Wilmersdorf auch an dieser Konferenz. Sie tauschten sich im Diskussionsforum der Kommunen zu Ansätzen von Partizipation und Bürgerbeteiligung aus, in dem auch das Verständnis von Bürgerschaft thematisiert wurde. So können darunter in der Stadt im Sinne einer „städtischen Bürgerschaft“ alle Personen verstanden werden, die im Stadtgebiet leben, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrem legalen Status. Städte weltweit leisten wichtige Beiträge zur Integration von Migrantinnen und Migranten und sind bereit, in diesem Themenfeld Verantwortung zu übernehmen. Die kommunalen Akteure betonten jedoch, dass die Übertragung von staatlichen Aufgaben auf die kommunale Ebene stets mit der Bereitstellung entsprechender finanzieller Ressourcen einhergehen müsse, nur so können Kommunen ihrer Verantwortung gerecht werden.
Insgesamt zeigten sich die Teilnehmenden von den Errungenschaften Mannheims in Bezug auf eine offene, diverse und inklusive Stadtgemeinschaft beeindruckt. Dies fasste der Moderator der Veranstaltung, Charles Landry, kurz zusammen: „The city we need is Mannheim.“ Oder besser: „Menschheim“.