Die SÜDWIND-Studie mit dem Titel „Wo(rin) wir stehen – Kommunale Beschaffung von Sicherheitsschuhen mit ökosozialen Kriterien“ zeigt für Kommunen sowohl die Notwendigkeit als auch mögliche Wege der Beschaffung von Schuhen unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien auf. Beispielsweise soll in gute Ausschreibungsunterlagen investiert werden, um ein breites Feld an Bewerbenden zu erreichen. Die Herstellenden formulieren in dem Dokument ihr klares Anliegen: Kommunen müssen prüfen, welche Auswirkungen die eigenen Einkaufspraktiken auf die Einhaltung von grundlegenden Menschenrechten entlang der Wertschöpfungsketten haben.
Thematisiert werden in der Studie außerdem die Verschärfungen der Missstände in den Wertschöpfungsketten von Sicherheitsschuhen in Brasilien, Indien und China. Eine aktuelle Umfrage unter Händlerinnen und Händlern sowie Herstellenden unterstreicht die Erkenntnisse. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass sich einige Produzierende von Sicherheitsschuhen langsam hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung bewegen, dabei aber überwiegend intransparent und im politischen Prozess viel zu leise bleiben. Die Autoren der Studie fordern, dass in Zukunft Händlerinnen und Händler eine proaktivere Rolle einnehmen sollen, um Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten. Im Zuge der Covid-19-Pandemie, aber auch nach dem Bekanntwerden der systematischen Unterdrückung der Uigurinnen und Uiguren in China ist ein entschlossenes Handeln dringlicher denn je.
Ein die Studie ergänzendes Factsheet unterstützt Engagierte der öffentlichen Hand dabei, Kolleginnen und Kollegen anzusprechen und sie für die ökosoziale Beschaffung insbesondere von Schuhen und Lederwaren zu gewinnen.