Heute ist der Welttag der Migranten und Flüchtlinge. Das Thema Flucht und Migration beschäftigt viele Mitarbeitende der Kommunalverwaltung und Akteure der Zivilgesellschaft in erheblichem Maße. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global arbeitet mit migrantischen Organisationen zusammen und berät Kommunen, die sich gemeinsam mit den Menschen vor Ort tiefergehend mit den Ursachen von Flucht und Migration auseinandersetzen möchten.
Wir sind davon überzeugt, dass ein frühzeitiges Zusammendenken der Themen Migration, Flucht und kommunale Entwicklungspolitik mittel- und langfristig positive Auswirkungen mit sich bringt. Das Verständnis für globale Zusammenhänge und die eigene Verantwortung wird geschärft und die gesellschaftliche Teilhabe und Akzeptanz von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung gefördert. Vor diesem Hintergrund zielen unsere Angebote darauf ab, die Kooperation von Akteuren im Bereich Migration und Flucht innerhalb der Kommunalverwaltung sowie mit der Zivilgesellschaft und den Geflüchteten zu stärken. Das Engagement und die Potenziale von Migranten und Geflüchteten für die kommunale Entwicklungspolitik sichtbar zu machen, ist dabei ein entscheidender Aspekt.
So hat die Servicestelle mit dem Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ eine Möglichkeit geschaffen, die Zusammenarbeit von Kommunen und migrantischen Organisationen für eine global nachhaltige Entwicklung zu würdigen und sichtbarer zu machen. Die Kooperation zwischen den engagierten lokalen Akteuren wird auch durch den Beraterinnen- und Beraterpool MiGlobe unterstützt, der Kommunen bei der interkulturellen Ausrichtung ihrer Entwicklungspolitik begleitet. Zu einem vermehrten Erfahrungsaustausch trägt das bundesweite Netzwerk Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene bei. Außerdem finden auch regionale Netzwerktreffen statt.
Mit den kommunalen Vernetzungsforen „Flucht in der Einen Welt“ bietet die Servicestelle ein Format an, bei dem Geflüchtete mit Akteuren der kommunalen Entwicklungspolitik und entwicklungspolitischen Bildungsarbeit zusammengebracht werden. Ziel der Foren ist es, sich gegenseitig kennenzulernen und damit den Auftakt für gemeinsame entwicklungspolitische Aktivitäten sowie für die Schaffung dafür notwendiger Arbeitsstrukturen zu legen.
In unserem Pilotprojekt „Kommunen als Initiatoren entwicklungspolitischer Bildungsarbeit“ geht es darum, zusammen mit migrantischen Organisationen und Initiativen vor Ort relevante Themen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit zu identifiziert und Maßnahmen gemeinsam zu planen und umzusetzen.
Beim Wiederaufbau der Herkunftsländer von Geflüchteten spielt der Aufbau funktionierender Kommunalverwaltungen eine bedeutende Rolle. Deutsche Kommunen können hier schon frühzeitig in Deutschland unterstützen, indem sie Geflüchteten eine Qualifizierung in der Kommunalverwaltung anbieten. Noch bis zum 12. Februar 2018 können Kommunen ihr Interesse bekunden, eine von sechs Modellkommunen zu werden und als solche im Rahmen des Projekts inhaltlich und finanziell unterstützt zu werden.