Zu einem Jubiläum zu gratulieren ist eine Ehre, aber gleichzeitig eine riesige Herausforderung. Vor allem wenn es sich wie bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt um eine Institution mit enormer Reichweite weltweit handelt. Umso mehr freut es mich, dass ich im Rahmen meiner Zusammenarbeit mit der Servicestelle deren Themen in den letzten Jahren mitgestalten konnte. Die Zusammenarbeit zwischen der SKEW und dem Forum der Kulturen Stuttgart e.V. hat eine lange Tradition. So werden in der SKEW-Schriftenreihe „Dialog Global“ in der Ausgabe 10/2004 „Beispiele gelungener Vorgehensweisen“ vorgestellt. Unser Geschäftsführer Rolf Graser stellt dort das Forum der Kulturen mit dem Beitrag „Partizipation - nicht nur auf dem Papier“ vor. Was die Partizipation angeht, habe ich viel Lobendes zu erwähnen: Die gemeinsame Fachtagungsreihe zu Migration im Stuttgarter Rathaus und bundesweit, erfolgreich abgeschlossene nachhaltige Projekte wie MiGlobe, Menschen auf der Flucht oder die Wanderausstellung „Angekommen“. Zur echten Partizipation zählt auch meine Einberufung in den Beirat der SKEW im Jahr 2012, um die Sichten und Perspektiven der vielen engagierten Migrantinnen und Migranten einzubringen und zu vertreten.
Für mich sind die großen Themen der kommenden Jahre in der Kommunalen Entwicklungspolitik: der Umgang mit Konflikten und Krisen wie die der Corona-Pandemie, Verstädterung der Welt, transnationale Mobilität, Klimawandel, Umgang mit begrenzten Ressourcen, Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen, Überwindung von möglicherweise vorhandenen kolonialen Kontinuitäten in der Partnerschaftsarbeit. Um diese zu bewältigen, bedarf es gemeinsamen Handelns. Das verlangt wiederum passende Antworten in einer pluralistischen Gesellschaft, um auch und vor allem jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Die größte Zukunftschance liegt also im multiperspektivischen Handeln.