Voluntary Local Reviews - Berichterstattung über die Umsetzung der Agenda 2030

Um den VLR zu verfassen, bedarf es einer verwaltungsinternen Organisationsstruktur, die den gesamten Prozess betreut, den Bericht verfasst und abstimmt. Es bietet sich an, Personen aus verschiedenen (Fach-)Bereichen zu involvieren, die einen fachlichen Beitrag zu dem jeweiligen SDG liefern können.

Um sich einen Überblick über vorhandene Aktivitäten sowohl inner- als auch außerhalb der Verwaltung zu verschaffen, sollte der „Status Quo” analysiert werden. Dieser Schritt wird auch als Bestandsaufnahme bezeichnet. In aller Regel erfolgt die Bestandsaufnahme zu SDG-relevanten Aktivitäten am Anfang des VLR-Erstellungsprozesses, da die Ergebnisse eine gute Grundlage für die weitere Arbeit darstellen.

Die Bürgerinnen und Bürger in den VLR-Prozess zu involvieren, ist zur Steigerung der lokalen Akzeptanz und zwecks Einbindung relevanter Themen ein gewünschter und wichtiger Teil im Erstellungsprozess. Welche Akteurinnen und Akteure wie und zu welchem Zeitpunkt einbezogen werden, sollte intern geklärt werden – in genauer Abwägung der Zielsetzung und der personellen Kapazitäten, die hierfür zur Verfügung stehen.

Nach Aufsetzen der Gliederung werden die Inhalte zusammengetragen. Bei der verantwortlichen Stelle laufen die Inhalte zusammen, werden ausgewertet, Zahlenmaterial interpretiert und aufbereitet. Auch werden Vorschläge zu zukünftigen Maßnahmen im Sinne der Zielerreichung und Implementierung formuliert.

Bei der Erstellung der Inhalte des VLRs ist vielfältige Abstimmungsarbeit gefordert, da Beiträge aus verschiedenen Fachbereichen und von vielen in- aber auch externen Beteiligten zusammenlaufen. Es bietet sich an, über Zwischenergebnisse zu informieren.

Beim ersten VLR und bis die Strukturen aufgebaut sind, ist die Erstellung und Abstimmung der Inhalte sicher am aufwändigsten, für Folgeberichte kann dann bereits darauf zurückgegriffen werden.

Die graphische Umsetzung des VLRs ist für die Außendarstellung sehr wichtig. Sie sorgt bei den komplexen Themen rund um die Agenda 2030 für eine gute Lesbarkeit und eine zielgruppengerechte Aufbereitung der Informationen.

Der Zeitpunkt, an dem der VLR veröffentlicht wird, ist ein wichtiger Moment: Er ist gleichzeitig auch Startpunkt für die weiteren Schritte, wie Monitoring und Umsetzung von geplanten Projekten. Wie eine Kommune der Öffentlichkeit mitteilt, dass ein VLR publiziert wurde, liegt ganz im eigenen Ermessen. Sicher ist es ratsam, den VLR über die kommunalen Kommunikationskanäle, Auslagen in öffentlichen Gebäuden oder gegebenenfalls auch im Rahmen einer Veranstaltung zu verbreiten.

Von besonderem Interesse ist es, internes und externes Feedback einzuholen, denn: Nach dem VLR ist vor dem VLR! Das Feedback sollte sowohl innerhalb der Verwaltung als auch von externen Akteurinnen und Akteuren eingeholt werden.

Das Feedback wird dann als Grundlage für Veränderungen in Folgeberichten genutzt, aber auch für die Anpassung laufender Initiativen zur Agenda 2030-Umsetzung.

Quantitative Daten, die den ausgewählten Zielen zugrunde liegen, sind in der Verwaltung fortlaufend zu erfassen. Sie sind die Grundlage für die Kontrolle der selbst gesetzten Zielmarken. Dies umfasst sowohl generische Daten als auch unter Umständen speziell festgelegte neue Daten, die als Indikator für ein Ziel ausgewählt wurden. So kann frühzeitig auf Entwicklungen reagiert werden und Anpassungen bei der Implementierung können in die Wege geleitet werden.

Aber auch qualitative Daten spielen eine wichtige Rolle: Neue Informationen zu Projekten, Aktivitäten oder Maßnahmen müssen niederschwellig eingereicht werden können, um so lokale Sichtbarkeit und Akzeptanz des VLRs zu erhalten.

Im weiteren Prozess wird idealerweise ein Folgebericht verfasst. Aufbauend auf den bereits für den ersten Bericht etablierten Strukturen sollte der Aufwand für einen Folgebericht in der Regel deutlich geringer ausfallen. Je nach Kapazitäten und Zielsetzungen sollte dieser innerhalb von rund ein bis drei Jahren erstellt werden. Dies schafft Transparenz und die Möglichkeit, Ziele, Maßnahmen sowie Projekte ergebnisorientiert anzupassen. Wann der nächste Bericht veröffentlicht wird, sollte bereits im ersten VLR kommuniziert werden.