Welchen Beitrag lokale Entwicklung zur globalen Herausforderung der Agenda 2030 leisten kann, darauf ging Prof. Dr. Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamts ein. „Zwischen jetzt und 2050 wird sich die globale Infrastruktur der Städte verdoppeln“, sagte er in seinem Impulsvortrag. Damit Umwelt- und Klimaschutz bei dieser „Urbanisierung mit Wucht“ nicht auf der Strecke bleiben, müsse die Verantwortung lokaler Politik aufgewertet werden. „Da brauchen wir sehr viele gute Leute!“ Lokale Räume und Akteure müssten dazu ernst genommen, aufgewertet und mit Ressourcen ausgestattet werden. „Wir können die SDGs nicht erreichen, wenn wir in Zusammenarbeit auf globaler Ebene nicht erfolgreich sind. Lokale Entwicklung ist ein Treiber globaler Vernetzung – ein weltpolitischer Moment“, so der Präsident des Umweltbundesamts.
Auch um die Folgen der Corona-Pandemie ging es in der Podiumsdiskussion „Rückblick und Ausblick Agenda 2030 – Kommunen gestalten Zukunft“. Hier diskutierten Dr. Doris Witteler-Stiepelmann, Beauftragte für Kommunen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Dr. Marc-Oliver Pahl Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung, Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, Erastus J. O. Mwencha, Vorstandsvorsitzender African Capacity Building Foundation und Katja Dörner Oberbürgermeisterin Stadt Bonn. Dass das Thema Entwicklungspolitik in ihrer Stadt in Zeiten der Pandemie weniger präsent war, gab die Bonner Oberbürgermeisterin Dörner zu. So ist die Lage auch in den afrikanischen Ländern: „Wir wollen die Nachhaltigkeitsziele nach wie vor erreichen, haben aber im Moment nicht mehr die Ressourcen dazu“, sagte Erastus J. O. Mwencha, Vorstandsvorsitzender African Capacity Building Foundation. Armut sei in Afrika zu noch einer größeren Herausforderung geworden, es werde ein, zwei Jahre dauern, bis der Zustand vor der Krise wieder erreicht sei. „Die pandemische Krise macht deutlich, dass wir uns auch entwicklungspolitisch so ausrichten müssen, dass wir diese Schocks verdauen können“, sagte Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der SKEW. Für die Partner im Globalen Süden seien die Bedingungen noch erschwert. Die globalen Nachhaltigkeitsziele könnten aber nur gemeinsam erreicht werden. „Wir müssen alle gemeinsam einzahlen auf dieses Konto“, so Wilhelmy. Er hofft, dass die Buko 2021 einen Beitrag leistet, um auf die Bedeutung der Agenda 2030 hinzuweisen und der Umsetzung der SDGs neuen Schwung zu geben.