Buko 2021: Kommunen schließen Pakt Agenda 2030

Mit mehr als 800 Teilnehmenden hatten sich zur digitalen 15. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik, die mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wurde, fast doppelt so viele Zuhörende und Mitmachende angemeldet wie noch vor drei Jahren in Lübeck, freute sich Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global, zu Beginn des dritten und letzten Konferenztages im Bonner World Conference Center. Das Interesse an entwicklungspolitischen und globalen Themen und die Motivation, für die Umsetzung der Agenda 2030 einzustehen, ist auf kommunaler Ebene ungebrochen groß. Dies beweisen auch die über 1000 Kommunen, die sich in den Programmen der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) engagieren.

Jetzt kommt es auf die Kommunen an! Die Decade of Action hat bereits begonnen und es gilt, bei der Umsetzung der Agenda 2030 keine Zeit zu verlieren. Aus diesem Grund haben sich auf der Buko 2021 zahlreiche Städte, Gemeinden und Landkreise zusammengefunden, um unter der Federführung des SKEW-Beiratsvorsitzenden David Linse (Stadt Mannheim) den „Pakt Agenda 2030 kommunal“ auszuarbeiten. Dieser soll eine Zielorientierung für alle Städte, Gemeinden und Landkreise sein, um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) konzertiert zu erreichen. Außerdem formuliert der Pakt das symbolische Ziel, in der aktuellen Dekade mindestens 2030 deutsche Kommunen zu gewinnen, die sich zur Agenda 2030 bekennen. Zum Abschluss der Buko wurde der Pakt vorgestellt und eine vorläufige Fassung an Professor Dr. Claudia Warning vom BMZ übergeben. Diese wird nun noch einmal redaktionell überarbeitet und als abgestimmtes Dokument wird der Pakt ab 1. Juli 2021 an die Öffentlichkeit gehen.

Dass auf lokaler Ebene ein breites Engagement und große Umsetzungskraft vorhanden ist, davon konnten sich die Teilnehmenden in den drei Workshop-Runden während der Buko überzeugen. Zu allen Handlungsfeldern vom fairen Handel und fairer Beschaffung, über kommunale Partnerschaften, Migration, sozialem Zusammenhalt, Umsetzung der SDGs und darüber hinaus wurden in den Arbeitsgruppen gute Praktiken ausgetauscht, Herausforderungen fokussiert diskutiert und der Blick in die Zukunft gerichtet.

Wie schon Professor Dr. Dirk Messner am ersten Konferenztag zeichneten auch Dr. Koko Warner, Klimaspezialistin der Vereinten Nationen, und Professor Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in ihren Impulsvorträgen ein deutliches Bild davon, wie dringlich es ist angesichts globaler Megatrends wie Klimawandel und Ressourcenschwund und weltweiter Erschütterungen durch die Corona-Pandemie, die Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik als Handlungsgrundlage anzupassen und multilateral, interdisziplinär und strukturell neu zu denken. Auch hier gehören die Kommunen zu den allerwichtigsten Playern.

Doch neben ernsten Tönen und obwohl echte Begegnungen zwischen den vielen hundert Teilnehmenden aufgrund der Pandemie leider nicht möglich waren, gab es auf der 15. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik auch viele herzliche und entspannende Momente. Daran hatten vor allem die Moderatorinnen Anne Chebu und Julia Pfinder und Moderator Alexander Thamm sowie das Technikteam einen großen Anteil, die den Spagat zwischen Live-Event und virtueller Konferenz über die Mobile Event Plattform MEA hervorragend gemeistert haben. Für die kulturellen Highlights sorgten der Poetryslammer Jean-Philippe Kindler, das Rapduo PheelFresh und die Marion&Sobo Band.

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt dankt allen Teilnehmenden und Gästen für eine gelungene 15. Bundeskonferenz. Ein besonderer Dank gilt der Bundesstadt Bonn mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner und dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die ausgezeichnete Kooperation.

Autorin: Julia Krakau