Als Vertreterin Estlands, das Vorreiterin in Europa in Sachen Digitalisierung ist, ist Anna-Greta Tsahkna, Vizepräsidentin des Estnischen Verbandes für Informationstechnologie und Telekommunikation überzeugt: „Der digitale Wandel in öffentlichen Dienstleistungen muss das strategische Ziel sein, das ohne Wenn und Aber vollzogen werden soll.“ Durch die Digitalisierung spare Estland Jahr für Jahr drei Millionen Arbeitsstunden ein. „Unsere Bürgerinnen und Bürger müssen keine Behörden mehr besuchen, das führt zu weniger Verkehr, weniger CO2 und es gibt keine überlasteten Innenstädte. Digitalisierung ist folglich die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung“, fasste Tsahkna zusammen.
Zugang zum Internet ist Menschenrecht
Dass Estland ein leuchtendes Beispiel ist, findet auch Karl-Heinz Land. Der Digitalisierungsexperte sieht die Zutaten für globalen Wohlstand in der Digitalisierung. „Wer an ihr teilnimmt, ist Teil der Wertschöpfungskette“, so Land. Folglich müssten Kommunen all ihren Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu diesem Netzwerk garantieren. „Früher wurden Städte an Flüssen errichtet, in Zukunft sind es Datenhighways. Der Zugang zum Internet ist für jeden ein Menschenrecht“, ist Land überzeugt.
Im Panel thematisierten Rita Sackey und Karl-Heinz Land auch kritische oder noch nicht genügend erforschte Themen wie E-Schrott, welche noch nicht genug in den öffentlichen Debatten angekommen seien: Der gesamte Zyklus von Herstellung bis Recycling digitaler Produkte müsse stärker in den Blick genommen werden.