Ein Jahr Bonner Nachhaltigkeitsstrategie

Gemeinsam mit allen – Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – setzt die Stadt Bonn die 17 Ziele der Agenda 2030 um. Eine Strategie, wie das zu erreichen ist, hat die Bundesstadt gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Agenda 21 im Rahmen des Modellprojekts Global Nachhaltige Kommunen erarbeitet. „Die SKEW hat uns empfohlen: Fokussiert euch zunächst auf die kommunalen Themenfelder, in denen ihr fit seid und gute Chancen habt, Ziele und Maßnahmen zu realisieren“, sagt Birgit Rücker, die als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Bonn dafür zuständig ist, die 17 Ziele und die Bonner Nachhaltigkeitsstrategie bekannter zu machen und den Prozess der Umsetzung mit zu unterstützen.

So wurde es dann auch gemacht: Vertreterinnen und Vertretern aus allen Dezernaten der Stadtverwaltung erarbeiteten im Austausch mit Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam ein Konzept, in dem sie die 17 Ziele auf zunächst sechs kommunale Handlungsfelder in Bonn übertragen haben. Diese sechs Themenfelder sind:

1. Mobilität,
2. Klima und Energie,
3. Arbeit und Wirtschaft,
4. Natürliche Ressourcen und Umwelt,
5. gesellschaftliche Teilhabe und Geschlechtergerechtigkeit sowie
6. Globale Verantwortung und Eine Welt.

Welche Maßnahmen in den einzelnen Themenfeldern umgesetzt werden, veranschaulicht nun der Film der Stadt Bonn. Zur Mobilität nimmt die Kamera E-Fahrzeuge, Radstraßen, den Radverkehrzähler an der Rheinbrücke und den ÖPNV in den Blick. Die E-Mobilität wird in Bonn laufend ausgebaut, neue Radstraßen realisiert, der städtischen Fuhrpark um zwei Lastenfahrräder und zehn weitere Pedelecs erweitert. Durch 36 Mobilstationen zur Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel wird die emissionsfreie Innenstadt vorangetrieben.

Seine natürlichen Ressourcen stärkt Bonn unter anderem durch ein Wildblumenwiesenprogramm, nachhaltige Waldwirtschaft und zahlreiche weitere (Bildungs-)Angebote zur naturnahen Stadt, für die die Bundesstadt 2019 mit dem Label „StadtGrün naturnah“ in Silber ausgezeichnet wurde.

„Auch im Bereich Klima und Energie ist bereits viel passiert“, erklärt Birgit Rücker. So ist Bonn im Februar 2019 als erste und bislang einzige Stadt in Nordrhein-Westfalen dem Netzwerk der Bio-Städte beigetreten und hat erste Bioprodukte in städtischen Schul- und Kita-Kantinen eingeführt. Das städtische Solardachkataster und Klimakampagnen binden Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Klimaschutz ein und mit dem „Klimaführerschein BONNI & BO“ werden Drittklässlerinnen und Drittklässler zu Klimabotschaftern, die ihr Wissen an Familie und Freunde weitergeben. Allein im Jahr 2020 sind 2.250 Kinder aus 40 Schulen dabei.

Das Klimaführerscheinprojekt wird zudem in die Bonner Projektpartnerstädte Cape Coast in Ghana und La Paz in Bolivien exportiert, mit denen Bonn zu den Themen Klimaschutz und SDGs arbeitet. Die Partnerschaften mit Städten im globalen Süden sind ein wichtiger Baustein zur Förderung des globalen Verantwortungsbewusstseins, ebenso die Bonner SDG-Tage. „2019 haben wir im Rahmen der SDG-Tage die Weltbaustelle Bonn realisiert“ berichtet Rücker. Dabei gestalteten die Künstler Adolfo Torrico aus Santa Cruz, Bolivien, und Anthony DiPaolo, Bonn, gemeinsam eine Hauswand zu den SDGs.

Der Film zur Bonner Nachhaltigkeitsstrategie macht deutlich, dass die Maßnahmen der Strategie nicht nur die „grünen Themen“ umfassen. Inklusiv und integrativ ausgerichtete Schulen und soziale Treffpunkte sind ebenso Teil der Strategie wie die Förderung des unternehmerischen Selbstverständnisses für nachhaltiges Wirtschaften – zum Beispiel durch gezielte Beratungsangebote oder durch Workshops, die Unternehmen mit Innovationsgebern zusammenbringen, beispielsweise zum Thema Kreislaufwirtschaft. Sehen Sie im Film weitere Beispiele, wie Bonn die 17 Ziele kommunal lebt und umsetzt.