Wie kann man sich den Frauen-Kleidermarkt vorstellen?
Das Modell weicht ab von einem „normalen“ Frauenflohmarkt. Die Frauen, die ihre Kleidung für den Weiterverkauf hergeben, sehen dafür keinen Cent. Alles wird komplett gespendet. Die Kleider werden ausgestellt in einer Turnhalle, dabei präsentiert wie in einem Kaufhaus. An zwei Verkaufstagen haben Kundinnen die Möglichkeit, einzukaufen. Der letzte Frauen-Kleidermarkt war erst kürzlich, im Februar. Hier haben wir mehr als 3000 Kleidungsstücke verkauft und insgesamt 8.300 Euro eingenommen, der größte Teil wird an FEMNET gespendet. In den vergangenen Jahren konnten 115.000 Euro verteilt werden.
Für was werden die Einnahmen aus dem Kleidermarkt eingesetzt?
Die Organisation FEMNET sorgt dafür, dass unser Geld für menschenwürdige Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen in Indien und Bangladesch eingesetzt wird. Unter anderem durch unsere Spende wird Aufklärungsarbeit in Deutschland unterstützt, sowie die Aktivitäten von Partnerorganisationen im Ausland. Mit Hilfe der Partnerorganisationen werden Dialogstrukturen zwischen Politik, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Textilunternehmen geschaffen. Die Frauen erhalten Rechtsbeistand, eine Vertretung in Gewerkschaften, es werden Kindertagesstätten errichtet und vieles mehr.
Bekommen Sie überhaupt etwas mit von den Frauen, für die Sie spenden?
Beckmann: Ja, sehr viel sogar. FEMNET hat unter anderem Frauen aus Indien und Bangladesch zu uns eingeladen, damit sie über ihre Arbeitsbedingungen sprechen können.