Bei der 1. Freiburger International Sister Cities Conference im Oktober 2018 ging es sehr international zu – Vertreterinnen und Vertreter von elf der zwölf Partnerstädte waren hierfür nach Deutschland gereist. Jede Stadt stellte bei der Konferenz vor, wie sie die Agenda 2030 lokal umsetzt. Dabei zeigte sich, dass die Schwerpunkte der Partner auf SDG 4 zu hochwertiger Bildung, SDG 11 zu nachhaltigen Städten und Gemeinden und SDGs 13 bis 15 zum Umwelt- und Klimaschutz liegen. Um ihren Willen zur Umsetzung der SDGs und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zur Agenda 2030 zu unterstreichen, verabschiedeten die Teilnehmenden im Rahmen der Konferenz ein gemeinsames Memorandum, die Freiburger „Erklärung der Partnerstädte“. Mit großem Enthusiasmus entwickelten sie konkrete Projektideen und vereinbarten, im Austausch zu bleiben.
Online-Treffen zu relevanten Themen
Auf einer virtuellen Plattform sollten sich fortan Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen etablieren. Es zeigte sich im Laufe der Zeit allerdings, dass dieses Format wenig praktikabel war, unter anderem weil die Ansprechpersonen in den Kommunen häufig wechselten. „Wir überlegten, wie wir stattdessen im thematischen Austausch bleiben können“, berichten Lena Walter, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik bei der Stadt Freiburg, und Petra Heß, Mitarbeiterin im Referat für Internationale Kontakte. Die Verantwortlichen machten sich weitere Gedanken, wie sie das Thema Nachhaltigkeit im internationalen Dialog weiterentwickeln können und initiierten die Green City Dialogues. Diese bringen seit Februar 2021 regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter aus allen zwölf Partnerkommunen zu einem SDG-relevanten Thema online zusammen. Die Partnerkommunen wurden in die Themensuche einbezogen und seither ging es bei den sehr praxisnahen Diskussionen unter anderem um Energie und Klimaschutz, Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Grünflächen und urbanes Gärtnern sowie Stadtplanung. Die italienische Partnerstadt Padua stellte ihren Plan zu erneuerbaren Energien vor, Lviv (Ukraine) teilte seine Erfahrungen, wie das Abfallmanagement nachhaltiger gestaltet werden kann, während Freiburg die Umsetzung seines Klimaschutzkonzepts in den Bereichen Stadtplanung, Mobilität und Industrie präsentierte.
„Wichtig ist angesichts des aktuellen Überangebots an virtuellen Konferenzen, dass sich bei den Green City Dialogues Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Arbeitsebene austauschen und so konkrete Anregungen für ihren Arbeitsalltag unter anderem aus Wiwili in Nicaragua, Tel Aviv in Israel oder Suwon in Südkorea erhalten können“, erläutert Petra Heß.
Viel Aufwand für die Vorbereitung
Eine solche Veranstaltungsreihe ist mit einigem Aufwand verbunden. Da passte es gut, dass das Green City Büro, das die zentrale Anlaufstelle für Fachdelegationsbesuche in Freiburg ist, Kooperationsabkommen mit vier Partneragenturen besitzt. Diese sind eigentlich für Führungen und Vorträge für Green-City-Themen in Freiburg zuständig, waren aber in der Pandemie gerne bereit, die Vorbereitung und Moderation der Green City Dialogues zu übernehmen.
Die nächsten virtuellen Treffen sind für Februar zur Attraktivität von Innenstädten und im April zum Thema Ernährung geplant.
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